Auferstehung eines Denkmals

Ludweiler · Beim Tag des offenen Denkmals am 11. September steht erstmals die Ludweiler Wendalinuskapelle zur Besichtigung offen. Vor Jahresfrist galt der Bau als marode, es war schon von Abriss die Rede. Ein rühriger Verein engagiert sich für die Erhaltung – und hat binnen kurzer Frist bereits viel erreicht.

Gut ein Jahr, nachdem es ganz schlecht ausgesehen hat für das historische Bauwerk, steht die Wendalinuskapelle in Ludweiler vor einer Wiederauferstehung. Am Sonntag, 11. September, ist der bundesweite Tag des offenen Denkmals; und wie Patrick Altmeyer, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz im Warndt jetzt mitteilt, soll das Ludweiler Gotteshaus an diesem Tag für Besucher offen stehen. Es soll dort sogar einen Gottesdienst geben. Der findet aber vermutlich nicht in den geweihten Mauern statt: "Es wird wohl ein Feldgottesdienst auf dem Gelände der Kapelle sein."

Wie bedeutend dieses Ereignis ist, unterstreicht auch Robert Müller , der Vorsitzende des Kapellenvereins, beim jüngsten Vereinstreffen: "Wir sind an diesem Tag eines von landesweit 20 ausgewählten Denkmälern, die geöffnet werden." Und das schon im ersten Jahr des im Februar gegründeten Vereins.

Bereits jetzt tut sich an der Kapelle allerhand. Sie ist eingerüstet für die anstehende Dachsanierung. Vereinsmitglieder und die Freiwillige Feuerwehr haben bei dieser Einrüstung geholfen und so bereits einen Teil der Vereins-Eigenleistung erbracht, berichtet Müller. 25 000 Euro hat das Bistum für das neue Dach kalkuliert. 40 Prozent davon müsse der Verein aufbringen. Das werde er hauptsächlich mit Arbeitsleistungen tun, das Bistum trage im Prinzip die Materialkosten.

Die Dachsanierung soll bis Herbst über die Bühne, Bauabschnitt eins damit abgeschlossen sein. Danach geht es im Bauabschnitt zwei an das Außengelände. Weil dabei auch Sitzbänke aufgestellt werden sollen und die die Möglichkeit für Sponsorenschilder bieten, will der Verein die örtlichen Gewerbetreibenden für das Projekt begeistern. Schließlich soll auch noch das Kapelleninnere saniert werden - und das denkmalgerecht. Entsprechend hofft der Verein dann auch auf Zuschüsse des Denkmalamtes.

Überhaupt gilt es, allerhand Gespräche zu führen. Neben Fördergeld des Landesdenkmalamts soll nämlich auch noch Geld aus den Lotto-Toto-Töpfen und dem Leader-Projekt der Europäischen Union fließen. Und dafür gilt es in den kommenden Monaten zu werben.

Ein wichtiger Termin steht, wie Müller informiert, bereits in dieser Woche an. Der Glockenträger müsse auch erneuert werden. Der neue Turm solle aber eigentlich erst dann drauf, wenn der Verein das Geld dazu angespart hat. Eigentlich - denn nun wolle der zuständige Bistumsarchitekt vor Ort erörtern, ob das nicht schon jetzt geschehen könne. Müller: "So könnten wir uns dann die Kosten für einen erneuten Gerüstaufbau sparen."

Um die Unterhaltung der Kapelle nach den vielen Bauabschnitten ist ihm nicht bange. Der Verein entwickele sich gut, berichtet er. Bei der Mitgliederversammlung waren 30 der aktuell 78 Mitglieder anwesend, zudem noch acht Interessierte, von denen sich zwei gleich angemeldet haben. Zwölf Euro Mindestbeitrag erhebt der Verein pro Jahr. Müller freut sich jedoch: "Die meisten zahlen mehr." Mehr als 1500 Euro seien an Mitgliedsbeiträgen bereits eingegangen, die jährlichen Unterhaltskosten der Kapelle hätten zuletzt bei 2000 Euro gelegen. Müller ist zuversichtlich, diese Lücke zu schließen, "mit Kerzenverkauf und verschiedenen Aktionen".

Die Wendalinuskapelle soll dann Ort der Andacht, der Meditation und der Begegnung sein. Vom 11. September an soll sie dann auch täglich offen stehen, so lange es tagsüber hell ist: "Die Dacharbeiten sind so gut abgesichert, dass das möglich ist." Und so scheint der im Vorjahr fast unmöglich erscheinende Erhalt der Wendalinuskapelle plötzlich nicht mehr so unwahrscheinlich.

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Auf einen Blick Beim Tag des offenen Denkmals am 11. September ist die Ludweiler Wendalinuskapelle (Lauterbacher Straße 150) von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt stündlich Führungen. Außerdem bestreiten der Männergesangverein und der Ökumenische Singkreis aus Ludweiler ein Frühschoppenkonzert, um 15 Uhr singen Chöre aus Ludweiler , Lauterbach und Geislautern. Eine Fotocollage wird gezeigt. Und den Abschluss bildet um 18 Uhr eine Dankandacht. red

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