Völklinger Ausstellung zur Foto-Meisterschaft Auf der Suche nach dem perfekten Bild

Völklingen · Hobbyfotografen zeigen in Völklingen kunstvoll gestaltete Aufnahmen. Hier eine kleine Auswahl – als Anstoß zum Ausstellungsbesuch.

 „Sauwetter“: ein Vogel-Porträt, bei dem jedes gesträubte Federchen sitzt und auch der regengraue Hintergrund genauestens „gestylt“ ist.

„Sauwetter“: ein Vogel-Porträt, bei dem jedes gesträubte Federchen sitzt und auch der regengraue Hintergrund genauestens „gestylt“ ist.

Foto: Bettina Dittmann

„Meisterschaft“ im Sinne eines Wettbewerbs, bei dem es um Punkte, Platzierungen und Siege geht – das kennt man sonst nur aus dem Sport. Die Fußball-Elf ABC wird in der Sowieso-Liga Meister. Oder das Tennis-Team EFG oder die Basketball-Mannschaft XYZ. Wo  künstlerisches Arbeiten im Mittelpunkt steht, spricht man zwar auch oft und gern von „Meisterschaft“. Aber wer das sagt, meint für gewöhnlich nur, dass eine Künstlerin oder ein Künstler das jeweilige kreative Metier exzellent versteht – Wettbewerbsgedanken spielen dabei keine Rolle.

Hobbyfotografen, die sich in Vereinen zusammengeschlossen haben, repräsentieren eine Ausnahme von dieser Regel. Sie tragen alle Jahre wieder Meisterschaften in Wettbewerbs-Gestalt aus. Juroren vergeben Punkte für die dazu eingereichten Fotos, es gibt Sieger, es gibt eine Rangfolge. Und es gibt Kriterien für die Bild-Bewertung. Das Ziel der Teilnehmer ist hoch gesteckt: Sie streben nach nichts Geringerem als dem perfekten Bild.

Der Fotoclub Völklingen hat die jüngste saarländische Fotomeisterschaft ausgerichtet. Und zeigt nun im Alten Rathaus eine Ausstellung, die die von der Jury am höchsten bewerteten Bilder versammelt. So kann man hier als Betrachter quasi aus erster Hand erfahren, wie ambitionierte Club-Fotografen die Fotografie verstehen. Perfektion, das heißt: keine Spontan-Schnappschüsse, bei denen vielleicht eine Ecke zu dunkel geraten ist oder irgendein Zufalls-Detail zuviel im Bild ist. Auch keine Dokumentation, wie sie Pressefotografen betreiben. Sondern streng durchgestaltete Bildkompositionen, in denen jeder Lichtfleck, jede Einzelheit im Dienst der Bild-Idee steht und ins große Ganze passt. Mit dem Fingerdruck auf den Kamera-Auslöser sind solche Bilder längst  nicht „fertig“; subtile nachträgliche Bearbeitung gehört ganz selbstverständlich dazu. So entstehen Fotos, die Gemälden näher stehen als schnellen Alltags-Knipsbildern – faszinierend, was Fotografie (auch) sein kann. Hingehen und hingucken lohnt sich!

 „Gran Caffé“ – inspiriert von Spiegelungen auf nassem Stein und inszeniert mit auf die Spitze getriebener Schärfentiefe. 

„Gran Caffé“ – inspiriert von Spiegelungen auf nassem Stein und inszeniert mit auf die Spitze getriebener Schärfentiefe. 

Foto: Andreas Knapp
 „Tanzfliege“: Albert Damm, Mitglied im Völklinger Fotoclub, hat mit dem Makro-Objektiv ganz Kleinem einen großen Auftritt verschafft.

„Tanzfliege“: Albert Damm, Mitglied im Völklinger Fotoclub, hat mit dem Makro-Objektiv ganz Kleinem einen großen Auftritt verschafft.

Foto: Albert Damm
 „Curley Head“: Ein feines Spiel von Strukturen und Farben zeichnet das Lockenkopf-Bild von Isolde Stein-Leibold aus.

„Curley Head“: Ein feines Spiel von Strukturen und Farben zeichnet das Lockenkopf-Bild von Isolde Stein-Leibold aus.

Foto: Isolde Stein-Leibold
 Jürgen Bennoit, Vorsitzender des Fotoclubs Völklingen, mit Katalog in der Ausstellung.

Jürgen Bennoit, Vorsitzender des Fotoclubs Völklingen, mit Katalog in der Ausstellung.

Foto: Angelika Fertsch
 „Segelschiff“: Ursula Bluegel hat ein auf den ersten Blick nostalgisches Landschaftsmotiv auf verblüffend moderne Art ins Bild gesetzt, dank konsequenter Farb-Regie.

„Segelschiff“: Ursula Bluegel hat ein auf den ersten Blick nostalgisches Landschaftsmotiv auf verblüffend moderne Art ins Bild gesetzt, dank konsequenter Farb-Regie.

Foto: Ursula Bluegel
 „Nachts am Polygon“: Hilmar Buchmann hat das saarländische Bergbau-Wahrzeichen eigenwillig verfremdet; so nimmt man den vertrauten Anblick auf neue Art wahr.

„Nachts am Polygon“: Hilmar Buchmann hat das saarländische Bergbau-Wahrzeichen eigenwillig verfremdet; so nimmt man den vertrauten Anblick auf neue Art wahr.

Foto: Hilmar Buchmann

Die Ausstellung ist noch bis einschließlich Sonntag, 23. Juli, im Alten Rathaus Völklingen zu sehen. Geöffnet ist sie am Donnerstag von 8.30 bis 16.30 Uhr, am Freitag von 8.30 bis 12 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr.

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