Auf den Spuren der Völklinger OB-Kandidaten Auf den Spuren der OB-Kandidaten

Völklingen · Rege Wahlbeteiligung: Stippvisite in den Wahlbezirken der drei Spitzenkandidaten

 Auch das Ludweiler Glasmuseum wurde zum Wahllokal umfunktioniert. Hier hat Nicole Appel das Sagen.

Auch das Ludweiler Glasmuseum wurde zum Wahllokal umfunktioniert. Hier hat Nicole Appel das Sagen.

Foto: BeckerBredel

Kevin Frank folgt auf Oberbürgermeister Klaus Lorig. So war es zumindest am Sonntagmorgen im Wahllokal in der Schulturnhalle in Röchlinghöhe. Denn der mögliche Nachfolger reihte sich knapp hinter dem Noch-Amtsinhaber beim Gang an die Wahlurne. Beide waren recht früh dran. „Und sie waren vielleicht 15 Meter auseinander“, hat Wahlhelfer Harald Spey beobachtet. Später dann sollten den beiden Christdemokraten außergewöhnlich viele Wahlberechtigte folgen, wie die Vorsitzende des Wahlbezirks Dagmar Menzel informiert: „Die Wahlbeteiligung ist dieses Mal außergewöhnlich hoch“, sagt sie, wie auch die Vorsitzenden in den folgenden Wahlbezirken, denen die Saarbrücker Zeitung im Laufe des frühen Nachmittags am Kombi-Wahltag einen Besuch abgestattet hat.

Schriftführerin Heike Schackmann nennt ungefähre Zahlen: „Weit mehr als 500 von rund 930 Wahlberechtigten waren schon da, dazu muss man ja dann noch die Briefwähler zählen.“ Nach Angaben aus dem Wahlamt seien das noch einmal mehr als 200. Stadtweit weit mehr als 5000, wie seit Freitagabend, 18 Uhr feststeht. Wo die Völk­linger sonst Personalausweise und Kfz-Schilder bekommen, werden hier am Wahltag die ersten Wahlurnen geleert. Bereits um 15.30 Uhr, weit vor der eigentlichen Auszählung. Stimmen werden auch noch nicht gezählt. Es geht jetzt darum, die roten Umschläge zu öffnen und die Wahlscheine zu prüfen. Sie müssen vom Wähler unterschrieben sein, weiter wird der Schein mit der Wahlliste abgeglichen. Ist alles in Ordnung, wandert der immer noch verschlossene Umschlag mit dem Stimmzettel in die nächste verschlossene Urne, die dann erst um 18 Uhr geöffnet wird.

Bernd Bohner gehört zu denen, die gespannt warten, dass es endlich losgeht. „So weit ich erfahren habe, haben die Ludweiler fleißig von der Briefwahl Gebrauch gemacht, ebenso, unsere Nachbarn aus Lauterbach.“ Zeigst sich Minuten später, als die fleißigen Wahlhelfer die Urnen öffnen, und die Wahlbriefe vor sich ausbreiten. „Das wird heute wohl spät, denn nach der Bundestagswahl müssen wir uns ja auch noch um die Oberbürgermeisterwahl kümmern.“

Ihren Amtssitz würde Christiane Blatt am liebsten von der alten Bürgermeisterei in Ludweiler ins neue Rathaus wechseln. Dort, wo sie die als Ortsvorsteherin die Sitzungen leitet, hat zeitweise Nicole Appel als stellvertretende Vorsitzende des Wahlbezirks das Sagen, auch sie schätzt die Wahlbeteiligung als ziemlich gut ein. Ob das daran liegt, dass die Ortsvorsteherin Ludweilers zur Wahl als Oberbürgermeisterin steht, kann sie nicht einschätzen. Zumal Blatt fernab ihres Bürgermeisteramts wählt, sie wählt im Wahllokal im Seniorenheim“.  „Hier bin ich heute für eine kranke Kollegin eingesprungen, sonst helfe ich im Rathaus bei der Briefwahl“, sagt sie. Den Wählern rät sie: „Die Wahlbenachrichtigung sollten Sie behalten, da es zur Stichwahl bei der Oberbürgermeisterwahl kommen könnte.“ Dann ist auch ein Großteil der am Sonntag tätigen Wahlhelfer auf einen erneuten Einsatz eingerichtet. „Bei einigen geht es aber wohl nicht, als sie sich als Wahlhelfer für die Bundestagswahl meldeten, war ja noch nicht bekannt, dass auch zeitgleich auch eine OB-Wahl ansteht, bei der es auch zu einer Stichtwahl kommen könnte“, meint Schriftführerin Fabienne Berg.

Noch ein Blick in den Stadtteil Wehrden, aus dem OB-Kandidat Stephan Tautz stammt. Der Eindruck, dass es im Wahllokal Kulturhalle recht ruhig zugeht, trügt, wie der Vorsitzende Rainer Altmayer einwirft: „Die Wahlbeteiligung ist richtig gut, bis wir beide Wahlen ausgezählt haben, wird es sicher 19.30 Uhr.“ Ömer Unsal aus Wehrden hat seine Kreuze bereits gemacht. Immer gehe er nicht zur Wahl, dieses Mal war es ihm aber wichtig: „Ich erhoffe mir einen anderen Wind, außerdem erfordert es die allgemeine Lage in Deutschland, dass man wählen geht.“ Im Gasthaus Zum Kraftwerk in Wehrden findet er allerhand Gesprächspartner zum Theme.

 Im Wahllokal Grundschule auf der Röchlinghöhe achtet Dagmar Menzel darauf, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

Im Wahllokal Grundschule auf der Röchlinghöhe achtet Dagmar Menzel darauf, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

Foto: BeckerBredel
 Hier gehts zum Wahllokal Kulturhalle Wehrden.

Hier gehts zum Wahllokal Kulturhalle Wehrden.

Foto: BeckerBredel

Und die Wirtsleute David und Melanie Catarius haben für den Abend sogar eine Wahlparty mit der Live-Übertragung der Auszählungsergebnisse geplant. „Kandidat Tautz hat seine Teilnahme schon vorher zugesagt, egal, wie die Wahl ausgeht“, informieren die beiden stolz. Dass die OB-Wahl bereits entschieden wird, glauben sie noch nicht: „Es wird wohl zu einer Stichwahl kommen.

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