Asse brauchen nur 30 Sekunden

Völklingen · Rund 900 Feuerwehrleute maßen sich am Wochenende bei den internationalen Grenzlandmeisterschaft im Hermann-Neuberger-Stadion. Auch wenn die Völklinger nicht ganz vorne ankamen, haben sie dennoch als Gastgeber kräftig gepunktet.

 Schlauch zur Hand und losrennen – Tempo, Tempo in voller Einsatzmontur: Feuerwehrleute aus Vierschach in Südtirol bei den Grenzlandmeisterschaften in Völklingen. Foto: Jenal

Schlauch zur Hand und losrennen – Tempo, Tempo in voller Einsatzmontur: Feuerwehrleute aus Vierschach in Südtirol bei den Grenzlandmeisterschaften in Völklingen. Foto: Jenal

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Zum Ende eines langen Wettkampftages führt die Brass-Band Ludweiler am Samstagabend die Mannschaften zur Siegerehrung. Die zweiten Grenzlandmeisterschaften im Feuerwehrsport, die die Freiwillige Feuerwehr Völklingen im Hermann-Neuberger-Stadion ausgerichtet hat, sind zu Ende. Rund 70 Teams aus Luxemburg, Frankreich, Belgien, Österreich, Südtirol und Deutschland haben mit Bestleistungen die vielen Gäste auf den Rängen begeistert.

Schnell und fehlerfrei gilt es, die gestellte Aufgabe zu lösen: Saug- und Druckschläuche und Strahlrohre sind zu verbinden, um Wasser aus einer imaginären Quelle zu fördern und den Angriff auf ein ebenfalls imaginäres Feuer zu starten. Die Regeln dafür hat das Internationale technische Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen vorgegeben. Traditionell liegen dabei Mannschaften aus Ober-Österreich vorne.

Zunächst ist Disziplin gefragt. In Reih' und Glied stehen die Teilnehmer in ihrer Formation. Statt Startnummer tragen sie auf Brust und Rücken ein taktisches Zeichen, das ihre Funktion in der Gruppe festlegt - zum Beispiel den Maschinisten für die Saugpumpe. Geht es darum, die drei kurzen Saugschläuche aneinander zu kuppeln, müssen die Feuerwehrsportler nahezu synchron miteinander arbeiten. Geht es an die Druckschläuche, sind fast nur noch Schnelligkeit und Kraft gefragt. Nach 55 Sekunden ist meist alles gelaufen, die wahren Asse sind in etwa einer halben Minute fertig. Im Anschluss an die praktische Übung folgt dann für jedes Team noch ein Staffellauf in voller Feuerwehrmontur mit einem Strahlrohr als Staffelstab in der Hand.

Patrick Laval, seit acht Jahren Feuerwehrmann in Ludweiler und halb so lange beim Feuerwehrsport, sagt dazu: "Das kommt uns auch im Einsatz zu Gute, denn was wir hier drillmäßig üben, das können wir dann auch im Einsatz wie im Schlaf."

Die Gäste aus der Ferne haben ihren Besuch im Saarland auch jenseits der Wettbewerbe genossen. "Uns hat es wirklich gut gefallen", sagt Anton Huber, Mitglied einer österreichischen Mannschaft, "drei Tage waren wir jetzt hier, und wir haben uns auch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte mal angeschaut."

Völklingens Wehrführer Herbert Broy, unter den Zuschauern, freut sich über den Erfolg der Veranstaltung. Und weist auf eine Parallelveranstaltung auf dem Rasen hin: "Dort absolvieren Jugendfeuerwehrleute ihre Aufgaben, um die Leistungsspange zu erwerben." Das ist die zweithöchste Auszeichnung der deutschen Jugendfeuerwehr. An dieser Prüfung haben sich - nach Auskunft von Sabrina Adam, Jugendbeauftragte der Saarbrücker Feuerwehren - acht Jugendgruppen aus dem Regionalverbands und eine aus dem Mandelbachtal beteiligt.

 Ein ungewohntes Bild: Uniformen-Gewimmel auf dem Fußballrasen des Neuberger-Stadions. Foto: Jenal

Ein ungewohntes Bild: Uniformen-Gewimmel auf dem Fußballrasen des Neuberger-Stadions. Foto: Jenal

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Auf einen Blick Sieger Wertungsklasse A: 1. Untertressleinsbach, 408,3 Punkte. 2. Pimpfing I, 406,2, beide Ober-Österreich. 3. Böblingen, 402,1, Baden-Württemberg. Sieger Wertungsklasse B: 1. Langenbach B, Rheinland-Pfalz, 425 Punkte. 2. Steinhaus, Tirol, 419,1. 3. Völklingen , 397,4. al

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