Anwohner wollen ihre Ruhe Anwohner wollen keinen Grillplatz

Völklingen · Das Umfeld der Versöhnungskirche soll weiter aufgewertet werden. Aber Planer-Ideen und Bürger-Wünsche gehen auseinander.

 Derzeit sieht sie alles andere als attraktiv aus, die Fläche hinter der Völklinger Versöhnungskirche – eine notdürftig begrünte Brache. Jetzt soll sie gestaltet werden. Dabei Bürger-Wünsche zu erfüllen, wird aber nicht ganz einfach.

Derzeit sieht sie alles andere als attraktiv aus, die Fläche hinter der Völklinger Versöhnungskirche – eine notdürftig begrünte Brache. Jetzt soll sie gestaltet werden. Dabei Bürger-Wünsche zu erfüllen, wird aber nicht ganz einfach.

Foto: Thomas Annen

 Die Neugestaltung des Umfeldes der Völklinger Versöhnungskirche soll weitergehen. Der Bereich unterhalb des Gottes­hauses, am Zugang aus Richtung Moltkestraße, hat sein Gesicht bereits verändert und sich vom tristen Parkplatz in einen schmucken Bürgertreff verwandelt. Und im ehemaligen Pfarrgarten neben der Kirche wurde ein Nachbarschaftsgarten angelegt.

Jetzt widmen sich die Planer der Freifläche, die an der Poststraße durch den Abriss des Martin-Luther-Hauses entstanden ist. Ebenfalls im Fokus stehen der angrenzende Bereich der Kirchenzufahrt sowie der Kinderspielplatz. Außen vor bleibt zunächst der zentrale Kirchenplatz am Kirchengebäude. Für dessen Gestaltung gibt es nämlich nur Zuschüsse, wenn sich die evangelische Kirchengemeinde als Eigentümerin finanziell beteiligt.

Gefördert wird die Maßnahme durch das Programm „Soziale Stadt“. Da es in der nördlichen Innenstadt an Grün- und Freiflächen mangelt, soll ein für alle nutzbarer Aufenthaltsbereich geschaffen werden. Dabei sind auch die Gestaltungsvorschläge der Quartiersbewohner gefragt. In einer von Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) geleiteten Bürgerversammlung formulierten sie am Mittwochabend ihre Wünsche. Die Sichtachse zur Kirche, betonten einige Besucher, müsse offen bleiben. Eine weitere Anregung aus dem Publikum: Bei der Planung sollte eine Stelle für ein Martin-Luther-Denkmal freigehalten werden.

Diskutiert wurde auch über die neun vorhandenen Parkplätze. Nach Anwohnerangaben sind sie ständig belegt. Mehr Platz für Autos wird es aber nicht geben. Der Zuschussgeber fördert keine Maßnahme, die den Bau neuer Parkplätze beinhaltet.

Planer Luca Kist hatte den knapp 30 Besuchern noch keine konkreten Gestaltungsvorschläge mitgebracht. Die Zielrichtung gab er aber bereits vor: Entstehen soll ein Ort, der nicht nur gut aussieht, sondern auch genutzt wird. Einige Anwohner äußerten Bedenken gegen die Schaffung weiterer Begegnungsmöglichkeiten, sie leiden schon jetzt unter dem Lärm, der ihnen die Nachtruhe raubt. Sie wollen keinen Grillplatz, auf dem Feste gefeiert werden.

„Ich bin überrascht, dass es so viele Bedenken gibt“, sagte Kist nach einer Stunde. Er versicherte, dass er die Hinweise ernst nehme und einen Konsens anstrebe. Der Stadtplaner betonte aber auch: „Stellen Sie sich darauf ein, dass wir nicht alle Wünsche erfüllen können“.

 Planer Luca Kist, hier vor der neu gestalteten Neunkircher Bliespromenade.

Planer Luca Kist, hier vor der neu gestalteten Neunkircher Bliespromenade.

Foto: Thomas Seeber
  Der ehemalige Pfarrgarten der Versöhnungskirche ist mittlerweile zum Nachbarschaftsgarten geworden. Khaled Rassoul  gehört zu den Nutzern – hier zeigt er vergnügt seine Zucchini.

 Der ehemalige Pfarrgarten der Versöhnungskirche ist mittlerweile zum Nachbarschaftsgarten geworden. Khaled Rassoul  gehört zu den Nutzern – hier zeigt er vergnügt seine Zucchini.

Foto: BeckerBredel

Noch in diesem Jahr, erläuterte Stadtteilmanagerin Doreen Fischer, werden die Bürger zu einer weiteren Infoveranstaltung eingeladen. Dann präsentiert Kist erste konkrete Entwürfe.

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