Anwohner: Der neue Platz ist wunderbar

Völklingen · Die halbe Million Euro für den neuen Platz an der Völklinger Versöhnungskirche hat sich offenbar gelohnt. Besucher der Einweihungsfeier am Freitag lobten die Gestaltung in hohen Tönen. Planer Luca Kist setzt nun auf entsprechende Pflege.

 Pfarrerin Rita Wild schaute den Orgelbauern bei der Überholung der Pfeifen über die Schulter. Archivfoto: Becker & Bredel

Pfarrerin Rita Wild schaute den Orgelbauern bei der Überholung der Pfeifen über die Schulter. Archivfoto: Becker & Bredel

Besucher der Einweihungsfeier nicken während ihres kleinen Rundgangs anerkennend. Der Bereich unterhalb der Völklinger Versöhnungskirche, am Zugang aus Richtung Moltkestraße, hat sein Gesicht komplett verändert. Wo früher Autos standen, verweilen heute Spaziergänger. Sie plaudern auf der langen Sitzbank oder bewundern die großen Stahl-Skulpturen, die der Völklinger Künstler Horst Reinsdorf unter dem Leitthema "Begegnung" entworfen hat: einen Musiker mit Trompete, ein älteres Paar und eine Familie. "Der Platz ist wunderbar", sagt Anwohner Antonio Valente.

Innerhalb von neun Monaten hat sich der Hof vom tristen Parkplatz in einen schmucken Bürgertreff verwandelt. Die Christen der evangelischen Kirchengemeinde haben sich bereits für einen Namen entschieden: "Platz der Versöhnung". Und weil sich nicht nur die Protestanten über die neue Attraktion freuen, segnet Pfarrerin Rita Wild als Hausherrin den Platz am Freitagvormittag gemeinsam mit ihrem katholischen Kollegen Thomas Weber ein.

Superintendent Christian Weyer spricht von einem "Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Völklingen ". Die Umfassungsmauern und die Treppenstufen am Kirchenaufgang sind saniert, neues Grün ist gepflanzt. Helles Pflaster bedeckt den Boden, schlanke Lichtstelen leuchten das Gelände aus.

Mit der neuen Gestaltung, erklärt Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ), erfahre die Versöhnungskirche eine enorme Aufwertung, die der historischen Bedeutung der Kirche und des gesamten Umfeldes gerecht werde. 518 000 Euro kostete die Gesamtmaßnahme. Ein Drittel der Summe musste die Stadt selbst schultern, zwei Drittel übernahmen die Zuschussgeber.

Und die Umfeldgestaltung rund um das denkmalgeschützte Gotteshaus soll weitergehen: aktuell mit dem Aufbau eines Nachbarschaftsgartens im Bereich des früheren Pfarrgartens, später auch mit einem neuen "Martin-Luther-Platz", von der Kirche aus gesehen in Richtung Poststraße.

Planer Luca Kist hofft, dass sich der Platz der Versöhnung nicht verändert. Die Nutzer sollen ihn gegen Vandalismus, aber auch gegen wildes Parken oder Plakatieren verteidigen. Der Hausherrin Rita Wild schenkt Kist augenzwinkernd eine Heckenschere. Mit Blick auf die Eibenhecken auf dem Platz empfiehlt er: einmal im Jahr kräftig schneiden.Direkt nach der Platzeinweihung schreitet die Versöhnungskirchengemeinde zur nächsten Tat: Am Sonntagabend um 19 Uhr wird die frisch renovierte Orgel bei einem Eröffnungskonzert erklingen. Neben dem neuen Organisten Lutz Gillmann wird dessen Vorgänger Reinhard Ardelt in die Tasten greifen. Bei dem Anlass wird auch eine großzügige Spende der Röchling-Stiftung übergeben. Diese hatte die Renovierung (Kosten über 80 000 Euro ) überhaupt erst möglich gemacht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort