Er liebt sein Hobby Andreas Krein baut Krippen, um anderen eine Freude zu bereiten

Geislautern · Schlicht, rustikal, barock: Andreas Krein verarbeitet Holz in allen Variationen zu sehenswerten Kunstwerken, in dieser Jahreszeit bevorzugt zu Krippen oder Adventsgestecken.

 In seinem Wohnhaus baut Andreas Krein seit Jahren mit verschiedenen Materialien Weihnachtskrippen. Diese war seine erste.

In seinem Wohnhaus baut Andreas Krein seit Jahren mit verschiedenen Materialien Weihnachtskrippen. Diese war seine erste.

Foto: BeckerBredel

Schnitzmesser, Pinsel, Lötlampe, Stechbeitel und Knüpfel sind zur Hand, Stich-, Kreis- und Bandsäge vorhanden. Akkuschrauber sowieso, Dremelfeinschleifer, Klebepistole, Spannungsprüfer, alles ist da, selbst die gute alte Laubsäge hat ihren Platz, sie wird auch gebraucht.

Andreas Krein aus dem Völklinger Stadtteil Geislautern sagt, sein Lieblingsfach in der Schule war der gute alte Werkunterricht, den es heute kaum noch gibt. Später hat der Mann als Buchhalter bei Saarstahl gearbeitet, geheiratet, Kinder großgezogen, ein Haus gekauft und umgebaut, sich ehrenamtlich in der Kirche engagiert – da gab es keine Zeit fürs Basteln.

 Andreas Krein arbeitet an einer neuen Weihnachtskrippe.

Andreas Krein arbeitet an einer neuen Weihnachtskrippe.

Foto: BeckerBredel

Im „Unruhestand“ ging’s dann aber so richtig los! Ein Arzt habe ihm, sozusagen nach einem „Durchhänger“ nach der Pensionierung, vorgeschlagen: „Suchen Sie sich eine Beschäftigung, die Ihnen Spaß macht.“ Da traf es sich gut, dass seine bessere Hälfte Christina sich damals eine neue Krippe wünschte. Das wurde prompt erledigt.

Hätte Frau Krein mal geahnt, mit welchen Folgen? „Nö, hab’ ich nicht“, sagt die Gattin schmunzelnd, „wenn wir heute nach Oberstdorf in Urlaub fahren, hat mein Mann auf dem Rückweg so viel Holz im Auto gelagert, dass mir kaum noch Platz zum Sitzen bleibt.“ Andreas Krein sammelt auch zu Hause, bei seinen Spaziergängen im Stadtwald, was ihm in die Finger kommt, was fürs Basteln brauchbar erscheint – sowohl kleinere Baumstämme als auch Rinden, Zapfen, Blätter, Blüten, Wurzeln.

In seiner Werkstatt im seinem Haus entstehen dann aus vielen verschiedenen Materialien Briefkästen, Brieföffner, Regale, Tischschmuck, bevorzugt aber Weihnachtliches wie Rentiere, Adventsgestecke, Engel, Kerzenständer und natürlich Krippen in allen Variationen.

Das Gefühl spiele eine große Rolle beim Gestalten, berichtet Krein.  Nicht die perfekte Architektur sei wichtig, sondern vielmehr die Ausstrahlung. Da dürfen, da sollen Dachschindeln ruhig mal etwas beschädigt sein. Oder Zäune windschief. Oder Mauern nicht unbedingt lotrecht. „Auf den Ausdruck kommt es an“, sagt Andreas Krein, der Interessenten auf Wunsch gerne auch eine Krippe nach deren Vorstellungen gegen einen Selbstkostenanteil baut. „Meine Devise ist es, anderen eine Freude zu bereiten.“

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