Altbürgermeister Diehl kritisiert die Familie Röchling

Völklingen. Völklingens Altbürgermeister Fritz Diehl (SPD, Foto: bub) hat sich in den Namensstreit um die Hermann-Röchling-Höhe eingeschaltet. Diehl, der selbst lange bei dem Unternehmen arbeitete, sagte gestern der SZ, der Name Röchling sei für die Stadt Völklingen "kein besonderes Schmuckstück"

Völklingen. Völklingens Altbürgermeister Fritz Diehl (SPD, Foto: bub) hat sich in den Namensstreit um die Hermann-Röchling-Höhe eingeschaltet. Diehl, der selbst lange bei dem Unternehmen arbeitete, sagte gestern der SZ, der Name Röchling sei für die Stadt Völklingen "kein besonderes Schmuckstück". Nach der wirtschaftlichen Rückgliederung in die Bundesrepublik habe noch großer Jubel darüber geherrscht, dass die Familie Röchling ins Saarland zurückkehren konnte. Ab Anfang der 70er Jahre sei dann Ernüchterung eingekehrt. Sanierer Jürgen Krackow habe damals festgestellt, "aus den alten Pötten und Anlagen würden sich die größten Schwierigkeiten ergeben". Genau so sei es dann auch gekommen. Die Familie Röchling habe an einer Erhaltung der Völklinger Eisen- und Stahlwerke kein wirkliches Interesse gezeigt, "so gut wie nichts hereingesteckt, nur herausgeholt, um sich dann zum Beispiel bei Rheinmetall ins Waffengeschäft einzukaufen". Dieser nachlässige Umgang mit Völklingen habe den Bürgern und der Belegschaft "die größten Probleme ihrer Geschichte" gebracht. Eine Namensänderung des Stadtteils sei letztendlich eine Frage, die man der Bevölkerung überlassen könne. er

Zur PersonFritz Diehl, heute 72 Jahre alt, erlernte bei Röchling den Beruf des Chemielaboranten, arbeitete dort bis 1977 im chemischen Hauptlabor. Dann kam er in die Hütten-Abteilung Wohnungs- und Siedlungswesen, kümmerte sich um Werkswohnungen in Völklingen und Burbach. Er stieg bis zum Leiter der Gebäudeverwaltung und zum Handlungsbevollmächtigten auf. 1974 kam er in den Stadtrat, wurde 1979 Chef der SPD-Fraktion. Von 1987 bis 2003 amtierte Diehl als Bürgermeister. er