Afrika in Lauterbach

Lauterbach · Das ist mittlerweile ein Markenzeichen in Lauterbach: Wenn die Fußballer ihr Sportfest veranstalten, findet auch ein Jazz-Frühschoppen statt. Diesmal gestaltete ihn Max Bousso mit seinen Voodoo Beats.

 Kam gut an: Max Bousso (links) mit Band. Foto: Stefan Bohlander

Kam gut an: Max Bousso (links) mit Band. Foto: Stefan Bohlander

Foto: Stefan Bohlander

Piraten fallen in ein Dorf ein, nehmen Kinder gefangen und wollen die Frauen schänden. Als einzigen Ausweg sehen diese, sich in der Kapelle einzuschließen und sich und das Gotteshaus niederzubrennen. Diese wahre Geschichte aus einem senegalesischen Fischerdorf wurde als "Walo" vertont und am Sonntagmorgen von Max Bousso und seinen Voodoo Beats in Lauterbach vorgetragen. Der Frontmann aus dem Senegal war mit drei Mitmusikern auf Einladung des Vereins für Kultur zu Gast beim Jazz-Frühschoppen am Sportplatz am Weinbrunn. Die treibenden, erdigen und tanzbaren Grooves vermischen alle möglichen Musikrichtungen und sorgten dafür, dass die mehr als 100 Besucher freudig und im Takt mit dem Kopf nickten.

Als Afro-Beats oder Afro-Pop bezeichnet Max Bousso die Musik der Voodoo Beats. "Walo" ist ein Volkslied aus seiner Heimat und wird dort "voller Stolz gesungen", wie er erzählt. Der groß gewachsene Senegalese ist ursprünglich Musical-Tänzer, arbeitet inzwischen jedoch unter anderem als Dozent für Interkulturelle Arbeit im Regionalverband. Zusätzlich ist er noch Trommel- und Rhythmus-Lehrer und spielt "alles, was man schlagen kann". So hantierte er auch am Sonntag gekonnt auf Instrumenten wie Dogging Drum oder Djembé. Als souveräner Frontmann machte er immer wieder Späßchen mit dem Publikum oder erzählte die Geschichte hinter dem jeweiligen Lied.

An der Gitarre ließ der Schweizer Guido Allgaier die Finger rund gehen und sorgte mit gekonnten Soli für gefühlvolle Einlagen. Den Bass bearbeitete der Italiener Gabriele Basiliko, der gemeinsam mit Konga-Spieler Goulibaly Sarademe aus der Elfenbeinküste ein fundiertes Rhythmus-Gerüst bot.

Die Voodoo Beats, von Allgaier und Bousso vor fast zwei Jahren gegründet, überzeugten mit butterweichem Sound und spielten eigene Stücke und neu arrangierte Cover-Versionen. So interpretierten sie Lieder von Harry Belafonte oder "Malaika", das von Rocco Granata oder Boney M bekannt ist.

Auch wenn Max Bousso manche Stücke auf "Wolof", einem weit verbreiteten Dialekt in seiner Heimat, sang, ist er sich doch sicher, dass er verstanden wird: "Man spürt es und freut sich, wenn die Besucher trotz anderer Sprache die Botschaft empfangen."

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