Ärger um Sanierung der Werbelner Straße Ärger um Straßen-Sanierung

Ludweiler · Die Kanalbaustelle ist fertig – jetzt sind Fahrbahn und Gehweg der Werbelner Straße dran. Anwohner sind sauer, weil sie zu den Kosten beitragen müssen.  

Auf Höhe des Alten Bürgermeisteramtes geht es schon in diesen Tagen nur einspurig durch die Völklinger Straße in Ludweiler. Dort, wo es zur Werbelner Straße geht, ist derzeit Baustelle. Eine Ampel regelt, dass der Durchgangsverkehr abwechselnd in den verschiedenen Fahrtrichtungen durch die Engstelle rollt, was selbstverständlich mit neuen Behinderungen einher geht. Wer aus Richtung Geislautern in die Völklinger Straße einfährt, muss schon wenige hundert Meter nach dem Ludweiler Orts­eingang am Stauende stoppen.

Wenige Wochen, nachdem die Kanalbaustelle in der Werbelner Straße in Ludweiler abgeräumt ist, kommt die nächste Baumaßnahme an die Reihe. In vier Abschnitten werden jetzt Fahrbahndecke und Gehwege in der Werbelner Straße saniert. Wie auf der Bürgerversammlung am Mittwochabend zu erfahren war, dauert jeder Bauabschnitt drei Monate, als  Gesamtbauzeit ist also ein Jahr kalkuliert. Wenigstens soll es keine Vollsperrung der Werbelner Straße mehr geben. Während aller Bauabschnitte könne der Verkehr auf einer Straßenseite in wechselnde Richtung fahren, hieß es.

Die Nerven der Anwohner scheinen freilich blank zu liegen. Und so entwickelte sich die Diskussion im Sitzungssaal des Alten Bürgermeisteramtes teilweise hitzig. „Das dauert ja doch wieder länger“, schimpfen einige – das Trio aus der Stadtverwaltung ist bestrebt zu entkräften. Als ein Anwohner gar einwirft, die Kanalbaustelle habe ja auch länger gedauert, parieren die Beamten sofort und rigoros.

Angespannte Nerven also beiderseits, was aber auch zum Teil an der dicken Luft im schlecht belüfteten Sitzungssaal gelegen haben mag. Hitze, wenig Sauerstoff, schwitzende Teilnehmer eng nebeneinander sitzend – und dann auch noch die Nachricht über unausweichliche Kosten für die Hausbesitzer.

Denn die Beitragssatzung gibt gnadenlos vor, dass sie sich am Gehweg-Ausbau hälftig beteiligen müssen. Ausnahmen seien wegen der angespannten städtischen Haushaltslage nicht drin – auch keine Ermäßigungen. Der gesetzlich festgelegte Ausbaubeitrag eine Einnahme für die Stadt und Einnahmen müssten während des Sanierungshaushaltes voll ausgeschöpft werden. Da bleibe kein Spielraum, sagen die Stadt-Bediensteten bedauernd.

Welche Kosten da aber konkret auf die Eigentümer zukommen, bleibt nebulös. Als die Betroffenen nachhaken, entwickelt sich die Diskussion zum Tanz um den heißen (Kosten-)Brei. Was ein Quadratmeter Verbundsteinpflaster für die Stadt kostet, darf nicht gesagt werden. Was gesagt wird, sind Gesetzeszitate. Die Gesamtkosten seien zu 50 Prozent an die Hauseigentümer weiterzugeben. Der Verteilungsschlüssel richte sich dabei nicht nur nach der tatsächlichen Gehweg-Länge entlang des jeweiligen Grundstücks, sondern auch nach der Grundstücks­tiefe; und sogar die Geschosshöhe sei einzuberechnen. Auf mehrfache Fragen nach dem Warum und nach Einzelheiten verschanzt sich die Verwaltung hinter Verweisen auf das kommunale Selbstverwaltungsgesetz und die Gebührensatzung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Feuer in der Zilleichstraße
In einem Haus an der Wehrdener Zilleichstraße, das die Stadt Völklingen für – unter anderem – Flüchtlinge umbaut, hat es am frühen Freitagmorgen gebrannt. Feuer in der Zilleichstraße