Absage an blauen Dunst

Völklingen. Redner lassen auch gerne mal politische Luftblasen steigen. Doch beim Neujahrsempfang der Völklinger SPD am gestrigen Sonntag in der Hans-Netzer-Halle gaben Fraktionschef Erik Kuhn und Parteichef Paul Hommes öffentlich ein Versprechen, auf das man sie festnageln kann. Bis März wollen beide mit dem Rauchen aufgehört haben

Völklingen. Redner lassen auch gerne mal politische Luftblasen steigen. Doch beim Neujahrsempfang der Völklinger SPD am gestrigen Sonntag in der Hans-Netzer-Halle gaben Fraktionschef Erik Kuhn und Parteichef Paul Hommes öffentlich ein Versprechen, auf das man sie festnageln kann. Bis März wollen beide mit dem Rauchen aufgehört haben. Weil sie sich auch persönlich nicht lumpen lassen wollen, wo doch die Aktion "Völklingen lebt gesund" nun aufs ganze Saarland übertragen wird.Diese Aktion und auch die Bildungsarbeit der Volkshochschule für Migranten hob Kuhn in seiner Neujahrsrede vor rund 250 Besuchern als einen der Lichtblicke des vergangenen Jahres in Völklingen hervor. Andererseits verwies der Parteichef auf "viele Baustellen", die es zu bewältigen gelte. Die Stadtwerke müssten zu ihrem Kerngeschäft mit Strom, Gas und Wasser zurückkehren und auch im Bereich erneuerbare Energien "endlich ihre Hausaufgaben machen". Auch aus der Finanzaffäre ums Völklinger Carré seien personelle Konsequenzen zu ziehen, denn, so Kuhn: "Wir spielen hier kein Monopoly, sondern stehen im wirklichen Leben." Für die Hauptstraße in Geislautern empfahl Kuhn Flüsterasphalt statt Tempo 30. Ansonsten seien Bund und Land gefordert, die Raffineriestraße als Entlastungsstraße auszubauen. Und der Winterdienst in Völklingen müsse sich anders aufstellen, um für Schneefälle wie im vergangenen Dezember gerüstet zu sein.

Ehrengast beim SPD-Empfang war Elke Ferner, SPD-Wahlkreisabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion. Ferner erläuterte die kritische Haltung ihrer Partei zur Hartz-IV-Reform ("Bildungsgutscheine dürfen nicht in Bürokratie versanden") und zur Krankenversicherung ("alle Kostensteigerungen sollen künftig allein von den Versicherten bezahlt werden"). "Wir hoffen, dass am Ende dieses Jahres der Aufschwung bei allen angekommen ist und nicht nur bei denen, die uns in die Krise getrieben haben", schloss Ferner unter lautem Beifall. Eine klare Absage erteilte Kuhn Versuchen, Neujahrsempfänge aus Kostengründen abzusagen. Beim SPD-Empfang waren wieder viele politisch anders Denkende einschließlich Oberbürgermeister Klaus Lorig dabei. Für (feine) musikalische Begleitung sorgte der Musikverein Lauterbach. Und die Sozialdemokraten hielten auch an der "traditionellen Gulaschsuppe" (Kuhn) für ihre Gäste fest.

"Wir spielen hier kein Monopoly."

SPD-Fraktionschef Erik Kuhn

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