Abriss des Ex-Kaufhofs verschiebt sich auf Juli

Völklingen · Es wird nichts mit einem Abriss des Völklinger Ex-Kaufhofs „ab Ostern“. Die Stadt hat die Ausschreibungsunterlagen noch nicht parat. Sie will aber nun zügig mit der Sanierung der City-Tiefgarage beginnen.

 Ex-Kaufhof-Areal und Umfeld in der Völklinger Innenstadt, vom Turm des Alten Rathauses aus gesehen: rechts die verbliebene Ruine samt Parkhaus im Hintergrund. Der Querriegel, der über die Straße führte, wurde bereits 2008 abgerissen. Diese Fläche dient derzeit als Parkplatz. Foto: Jenal

Ex-Kaufhof-Areal und Umfeld in der Völklinger Innenstadt, vom Turm des Alten Rathauses aus gesehen: rechts die verbliebene Ruine samt Parkhaus im Hintergrund. Der Querriegel, der über die Straße führte, wurde bereits 2008 abgerissen. Diese Fläche dient derzeit als Parkplatz. Foto: Jenal

Foto: Jenal

"Ab Ostern " wollte Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) mit dem Abriss des Ex-Kaufhofs samt Umfeld in Völklingen beginnen. Damit sollte rasch Freiraum für das Neubauprojekt der Modepark Röther GmbH geschaffen werden. Hier soll rund um einen Röther-Modepark ein Einkaufszentrum mit weiteren Geschäften entstehen. "Ich war etwas zu schnell", bekennt nun der Völklinger Oberbürgermeister. Nach jetzigem Stand werde nun der Abriss im zweiten Halbjahr 2016 laufen, womit "bis Ende des Jahres alles weg" sei, so Lorig.

Schon im November hatten Bauexperten darauf aufmerksam gemacht, dass mehr als 133 000 Kubikmeter Massen zu bewegen seien. Nun wird auch noch ein Schadstoff-Gutachter durch die Gebäude gehen. Die "sehr umfangreiche" (Lorig) so genannte Haushaltsunterlage Bau, die alle Daten und Fakten zusammenfasst, soll dann Mitte April auf dem Tisch liegen. Anschließend ist eine Abstimmungsrunde mit dem saarländischen Finanzministerium fällig. Dieses entscheidet darüber, ob Fördermittel, die Stadt hofft auf einen Anteil von rund 83 Prozent, fließen. Lorig: "Wenn das erledigt ist, werden wir sofort in die Ausschreibung gehen." Zu voraussichtlichen Gesamtkosten wollte sich der Oberbürgermeister nicht äußern, um bietenden Firmen keine Zielmarke zu geben.

Der neue Zeitplan bedeutet, dass frühestens im Juli die Bagger am Ex-Kaufhof anrücken. Ganz schnell will Lorig dagegen die Sanierung der City-Tiefgarage (veranschlagte Kosten bisher 740 000 Euro) einleiten. Bereits am 23. März könne der Bauauftrag vergeben werden. Bei einer geschätzten Bauzeit von drei Monaten könne das Projekt Tiefgarage und damit auch die Teilsperrung der Parkplätze im Innern bis zum August abgeschlossen sein. Von daher habe die Terminverschiebung beim Ex-Kaufhof den Vorteil, dass die Parkplätze beim Alten Rathaus in dieser kritischen Phase weiterhin nutzbar seien.

Diesen positiven Nebeneffekt sieht auch Hans Agostini, Vorsitzender des Völklinger Wirtschaftskreises. "Dies tut uns nicht unbedingt weh, wenn sonst alles seinen erwarteten Gang geht", sagte Agostini. Gerade März, April und Mai ("dann wieder im Herbst") seien die umsatzstarken Monate im Handel.

Laut Lorig ist die Terminverschiebung mit der Modepark Röther GmbH abgestimmt worden. Sie biete auch die Möglichkeit, Einzelheiten des Projektes noch näher zu erörtern und zu klären. "Wir gehen dann davon aus, dass Anfang 2017 die Umsetzung beginnen kann", meinte Lorig. Wir haben bei der Modepark Röther GmbH nachgefragt. Dort bestätigte Geschäftsführer Michael Röther, die Verzögerung habe keine Auswirkungen auf die derzeitigen Planungen.

 Aggressives Chlorwasser hat sich an manchen Stellen schon durch den Stahlbeton in der City-Tiefgarage gefressen: hier Stadtratsmitglieder bei einer Besichtigung. Foto: Becker & Bredel

Aggressives Chlorwasser hat sich an manchen Stellen schon durch den Stahlbeton in der City-Tiefgarage gefressen: hier Stadtratsmitglieder bei einer Besichtigung. Foto: Becker & Bredel

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RückschauSeit 1999 steht der Kaufhof-Bau leer. Nach vergeblichen Wiederbelebungs-Versuchen unter Alt-Eigentümer Ostrolenk kaufte die Stadt das Gelände. 2009 startete das City-Center-Projekt der norddeutschen Immobiliengesellschaft GWB. Im April 2012 sollte der Abriss beginnen; stattdessen wurde die GWB im Juli 2012 zahlungsunfähig. Die Main Asset GmbH, Tochter des internationalen Fonds Patron Dieter II, gab dann im Juli 2015 das Center-Projekt endgültig auf. er

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