Völklingen. 15 Uhr am Wahlsonntag in Völklingen: Während die beiden Innenstadt-Wahllokale im Alten Rathaus noch bei einer Beteiligung von unter 20 Prozent herumkrebsen, hat die Hermann-Röchling-Höhe bereits 45,4 Prozent (bei rund 1200 Wahlberechtigten) erreicht. "65 bis 70 Prozent kriegen wir schon noch zusammen", meinen Paul Hommes (SPD) und Hermann Chandoni (CDU), die gerade gemeinsam das Empfangskomitee in der Schulturnhalle bilden. "Und um 20 Uhr sind wir hoffentlich mit dem Auszählen durch." Als Knackpunkt gilt der 92 Zentimeter lange, graue Zettel zur Europawahl, auf dem 31 Bewerber einschließlich "Piraten" oder "Feministische Frauenpartei" notiert sind. Gut ein Dutzend Besucher schlängelt sich gerade durch die Wahlprozedur mit ihren fünf verschiedenfarbigen Zetteln. Wahlbenachrichtigung nicht dabei? Kein Problem, wenn man ins Wählerverzeichnis eingetragen ist. Da muss man nur per Personalausweis beweisen, dass man wirklich die Person auf der Liste ist. Etwas schwieriger wird's mit der Faltprozedur für den Europawahl-Zettel. Die Wahl findet erstmals ohne Umschläge statt. "Und mit sichtbarem Kreuz in die Urne werfen geht natürlich nicht", wie Wahlvorstand Dagmar Juchems vermerkt.Wagen Hommes und Chandoni schon eine Prognose? "Wir knacken die absolute Mehrheit der CDU. 30 Prozent plus x für uns", zeigt sich Hommes sicher. "40 Prozent plus x für uns", entgegnet Chandoni. "Aber eine absolute Mehrheit ist durch die vielen Parteien unheimlich schwer zu erreichen." Koalitionen? Von so was mag noch niemand reden. "Aber wir auf der Röchling-Höhe verstehen uns untereinander", vermerkt Chandoni schmunzelnd. Zu den knapp 1400 Einwohnern im zweitkleinsten Völklinger Stadtteil gehört auch Oberbürgermeister Klaus Lorig, der bereits gegen 14 Uhr ("natürlich geheim") gewählt hatte. er