671 Flüchtlinge leben derzeit in Völklingen

Völklingen · Der Zustrom von Flüchtlingen nach Völklingen ist abgeebt. Der Nachzug von Familienmitgliedern wirft nun neue Fragen auf. Derweil wird kräftig weiter Wohnraum saniert. In der jüngsten Stadtratssitzung gab es aktuelle Informationen.

Immer weniger Flüchtlinge kommen nach Völklingen . Kurt Kasper, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus, hat am Donnnerstagabend im Stadtrat über die Situation berichtet. Demnach wurden der Stadt im Januar noch 43 Flüchtlinge zugewiesen. Es wurden dann immer weniger. Im August und September sank die Zahl sogar auf Null. Kasper begründete dies auch damit, dass Völklingen seine Quote im Regionalverband "mit 30 Flüchtlingen über dem Soll" bereits mehr als erfüllt habe.

30 Prozent Privat-Quartiere

671 Flüchtlinge zählte man zuletzt in der Stadt, wobei zwischenzeitlich um die 80 Personen ("unbekannt, wohin") abgewandert seien. Das neue Integrationsgesetz lege zwar fest, dass Flüchtlinge drei Jahre lang eine Aufenthaltspflicht im jeweiligen Bundesland hätten, aber wegen zahlreicher Ausnahmeregelungen sei die Zahl eventueller Rückkehrer für Völklingen "wohl zu vernachlässigen".

Rund 30 Prozent der Flüchtlinge sind laut Kasper derzeit in 24 Privatunterkünften, die anderen 70 Prozent in 79 Wohnungen bei der Gemeinnützigen Städtischen Wohnungsgesellschaft (GSW) und der Allgemeinen Baugenossenschaft 1904 (ABG) untergebracht. Dank des kürzlich überbrachten Zuschusses aus dem Flüchtlings-Wohnraumprogramm (wir berichteten) könnten 61 Wohnungen bei der GSW und 15 Wohnungen bei der AGB saniert werden. Dabei müsse entschieden werden, welche Wohnungen für Flüchtlinge reserviert und welche für sozial schwache deutsche Familien freigegeben werden sollten. Kasper verglich dies mit einem "Tanz auf der Rasierklinge".

Inzwischen gebe es in Völklingen die ersten Fälle von Familiennachzug , wobei die jeweiligen Bezugspersonen bisher in Wohngemeinschaften lebten. Darunter sei beispielsweise ein Flüchtling mit Frau und zwei Kindern, bei dem sich nun die Frage einer Neuunterbringung stelle. Insgesamt sei die Lage "im Moment aber etwas entspannt". Und man habe "nicht wie andere Sammelunterkünfte gebaut, die jetzt teilweise leer stehen", bilanzierte Kasper.

87 Grundschulkinder

Regelmäßig stellt sich die Frage nach der Betreuung. 23 Flüchtlingskinder sind laut Kasper derzeit in städtischen Kindertagesstätten untergebracht, 87 besuchen Völklinger Grundschulen. Ansonsten bot Kasper den Ratsmitgliedern an, "auf Wunsch eine zweiseitige Liste der aktuellen Deutschkurse" zu verteilen. Dafür bestand offenbar kein Bedarf. Sprecher von SPD und CDU dankten in der Sitzung Kasper und seinen Mitarbeitern ausdrücklich für ihre Arbeit.

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