Konzert Kultiges der Neue-Deutsche-Welle-Ära

Geislautern · Schon seit 40 Jahren begeistern die Musiker von Extrabreit ihre Fans. Auf der Jubiläumtournee machten sie auch Station in der Schlossparkhalle Geislautern.

 Im Gepäck hatte die Musiker neuere Titel, aber auch die NDW-Klassiker: die Band Extrabreit beim Auftritt in Geislautern.

Im Gepäck hatte die Musiker neuere Titel, aber auch die NDW-Klassiker: die Band Extrabreit beim Auftritt in Geislautern.

Foto: BeckerBredel

Die Geislauterer Schlossparkhalle und noch mehr das begeisterungsfähige Publikum haben bei der Kultband der Neue-Deutsche-Welle-Ära offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So sehr, dass Extrabreit dem Völklinger Stadtteil eine Station seiner Jubiläumstournee zum 40-jährigen Bandbestehen widmete. Das war vor rund 400 Zuschauern in der Schlossparkhalle dann auch Thema von Extrabreit-Sänger Kai Hawaii: „40 Jahre die Breiten, ist das nicht geil?“ Ist es – nach wie vor.

Zu Beginn des Konzerts gibt’s eine Ouvertüre im Kino-Dolby-Surround-Sound. Ein Medley mit den Hits, die Extrabreit damals bekannt gemacht haben. Als die Einspielung sich ihrem Ende nähert, betritt das punk-rockige Quintett die Bühne und lässt es im knackigem Gitarrenklang und dem unvergleichbaren Wortwitz im Liedtext krachen. Zumal das Publikum in Geislautern den Text genau kennt und aus tiefstem Herzen mitgröhlt: „Keiner weiß mehr weiter – denn wir sind Extrabreit.“

„Schön, mal wieder hier im Saarland zu sein“, sagt Kai Hawaii. Geislautern ist zwar lange nicht der Nabel der Musikwelt, aber inzwischen doch ziemlich bekannt. Anders als beim Gastspiel vor zwei Jahren ist auf dem offiziellen Tour-T-Shirt nur noch „Geislautern“ bei der entsprechenden Station zu lesen, nicht mehr mit dem Zusatz „Saarland“, wie Organisator Peter Fixemer stolz bemerkt. Auch ein paar Zeilen als Ankündigung in der einschlägigen Fachpresse haben Geislautern, dem Verein Schlosskultur, Peter Fixemer und seinem Team der Auftritt der Breiten eingebracht.

Zwischendurch spielen die Musiker ein paar neuere Titel, wie zum Beispiel „Besatzungskind“ oder auch – topaktuell und „läuft gerade auf Youtube“, so Kai Hawaii: „War das schon alles?“ Selbstverständlich nicht, denn die eigentlichen Hits fehlen ja noch. Und nach einer knappen halben Stunde kommt einer der Titel, die zur Neuen-Deutsche-Welle-Ära den Extrabreit-Erfolg begründete. „Kennt ihr diesen Beat?“, geht die Frage ins Publikum. Selbstverständlich und das knappe Bassriff dazu auch. Minuten später singt der ganze Saal: „Die Polizei-ei-ei-ei-ei“. Dann ein Gruß in den Himmel: „Danke Hildegard“. Extrabreit-Kenner wissen natürlich, wem das gilt. Hildegard Knef, die mit Hawaii einst ihren Hit „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ neu aufgelegt hat. In Geislautern gibt es dazu die Extrabreit-Version.

Und wenig später werfen sie dann die Propeller an. Die fünf auf der Bühne und hunderte im Saal starten zum „Fliegerlied“: „Flieger, grüß mir die Sonne“. Aber da fehlt ja noch der kollektive Jubelschrei: „Hurra, Hurra, die Schule brennt“. Wird in der ersten Zugabe erledigt, die obligatorisch ist.

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