Geislautern. 100 Jahre alt wird in diesem Jahr der Löschbezirk VI der Freiwilligen Feuerwehr der Mittelstadt Völklingen. Entsprechend wurde drei Tage nach Kräften im künftigen Dorfgemeinschaftshaus und rund herum gefeiert. Offizieller Höhepunkt war ein Festkommers in der Turnhalle der Schlossparkschule. Außerdem gibt es ein gemeinsames Jubiläumsfest am 19. und 20. September, wenn im Festzelt am Weltkulturerbe vor der Erzhalle die Löschbezirke Wehrden, Fürstenhausen und Geislautern, die allesamt in diesem Jahr runde 100 Jahre alt werden, gemeinschaftlich feiern. Löschbezirksführer Harald Wilhelm zitierte ein wenig aus der Chronik. Die Urväter der Geislauterner Feuerwehr hatten wenig Gemeinsamkeiten mit der heutigen High-Tech-Wehr. So bestand die Ausrüstung des Löschzuges 1910 aus 50 ledernen Wassereimern, 150 Meter Schlauch, zwei Stehleitern, einem Schlauchwagen, einer großen fahrbaren Handdruckspritzpumpe, deren Bedienung zwölf Mann erforderte, Handbeilen, Feuerpatschen und Einreißhaken. Der Zweite Weltkrieg riss große Lücken: Viele Feuerwehrleute kamen nicht mehr in die Heimat zurück, und Gerätehaus und Löschgeräte waren schwer beschädigt oder verloren gegangen. 1953 wurde das Gerätehaus ganz abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Von 1953 bis 1963 hatte die Geislautener Wehr sogar einen eigenen Spielmannszug. Mit einem Löschgruppenfahrzeug LF 8 und dem vor drei Jahren in Betrieb genommenem Feuerlöschfahrzeug TSF-W ist der Löschbezirk VI auch feuerwehrtechnisch auf der Höhe. Heute, im Jubiläumsjahr, umfasst der Löschbezirk VI 33 aktive Feuerwehrmänner, acht gehören der Jugendfeuerwehr an, und 14 ehemalige Aktive sind in der Altersabteilung. In einem Grußwort würdigte Bürgermeister Wolfgang Bintz die engagierte Arbeit der Geislauterner Wehr für das Gemeinwesen. "Oft genug gehen die Feuerwehrleute ein hohes Risiko für Leib und Leben ein", hob Bintz hervor. Dabei seien die hervorragende Kameradschaft und der Zusammenhalt entscheidend für den Erfolg im Ernstfall. Erfreulich sei auch die technische EDV-Ausrüstung, die auch für Jugendliche einen Anreiz böte, sich der Feuerwehr anzuschließen. Wehrführer Herbert Broy überbrachte die Glückwünsche der gesamten Wehr. "Die Geislauterner Wehr ist hervorragend ausgebildet mit einer gut aufgestellten Mannschaft", stellte Broy fest, warb aber um verstärkte Anstrengungen, Nachwuchs zu rekrutieren - durchaus auch "Seiteneinsteiger". Eine Bilderausstellung mit Großeinsätzen der Wehr, wie bei Bränden in Geislautern, dem Dammbruch in Carlingen, bei dem 1978 halb Lauterbach überschwemmt wurde, oder der Jahrhundertflut im Dezember 1993, illustrierte 100 Jahre Geislauterner Feuerwehrgeschichte. hla "Die Geislauterner Wehr ist hervorragend ausgebildet."Wehrführer Herbert Broy