SZ-Straßenumfrage Saarbrücker sind sich uneins beim Thema Videoüberwachung

Saarbrücken · In der kommenden Woche startet die lang angekündigte Videoüberwachung um den Saarbrücker Hauptbahnhof. Über die Wirksamkeit gibt es in der Bevölkerung geteilte Meinung.

 Mehr Kameras, mehr Sicherheit? Das sieht längst nicht jeder in Saarbrücken so.

Mehr Kameras, mehr Sicherheit? Das sieht längst nicht jeder in Saarbrücken so.

Foto: Tom Peterson

Um die Johanneskirche sind sie schon seit einigen Monaten aktiv. An der Europagalerie und vor dem Bahnhof wird noch an ihnen gearbeitet. Die neue Videoüberwachung an den beiden als Kriminalitätsschwerpunkt geltenden Orten in Saarbrücken ist jedoch schon sichtbar. Neben der Abschreckung potentieller Straftäter sollen die insgesamt 30 neuen Kameras auch für ein erhöhtes Sicherheitsgefühl unter den Bürgern sorgen. Doch wie beurteilen die Saarbrücker die neuen Videoanlagen der Polizei? Unsere Zeitung hat sich etwas vor Ort umgehört.

„Ich glaube nicht, dass dadurch weniger passiert“, sagt zum Beispiel Theresa B., die gerade vom Bahnhof kommt. Auch ihr Begleiter, Moritz A., hat durchaus Zweifel, was die Effektivität der neuen Kameras betrifft. „Im Endeffekt hilft die Kamera einen nicht, wenn etwas passiert“, sagt er. Bei der Aufklärung einer Straftat könne eine Kamera durchaus helfen, „der Schaden ist da aber doch schon passiert“, kritisiert er. Hugo T., der gerade zu Besuch in Saarbrücken ist, sieht es ähnlich. „Ich denke nicht, dass es notwendig ist, dass überall Kameras hinkommen“, sagt er.

Karin R. und Gabi L. heißen die neuen Videokameras um den Bahnhof dagegen gut. „Hier ist ja sowieso ein Brennpunkt“, sagen die beiden. „Wenn man hier attackiert wird, kann man immerhin feststellen wer es war.“ Doch fürchten sie auch, dass sich die Kriminalität dann dorthin verschieben könnte, wo keine Kameras sind.

Alfred W. und seine Begleiterin sehen in den Kameras vor allem eine Möglichkeit um mögliche Gewalt einzudämmen. Verhindern könnte man diese so allerdings nicht, wie beide zu Bedenken geben. „Es ist schon komisch, dass man die ganze Zeit dann überwacht wird“, meint eine junge Frau, die lieber anonym bleiben möchte. Vor allem, dass ihre persönlichen Daten betroffen sein könnten, sehe sie als ein Nachteil der Videoüberwachung. Die Kameras hätten aber auch den Vorteil, dass man immerhin nachvollziehen könne, was passiert ist, wenn es mal zu einem Vorfall käme.

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