Kleinblittersdorf/Bübingen Plan für die Feuerwehr von morgen scheitert

Kleinblittersdorf/Bübingen · Jahrelange Bemühungen bleiben erfolglos: Das gemeinsame Gerätehaus für Kleinblittersdorf und Bübingen wird es nicht geben.

 Das gemeinsame Feuerwehrhaus für Kleinblittersdorf und Bübingen sollte Maßstäbe setzen. Doch daraus wird nichts.

Das gemeinsame Feuerwehrhaus für Kleinblittersdorf und Bübingen sollte Maßstäbe setzen. Doch daraus wird nichts.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Am Anfang standen große Pläne für ein moderneres Rettungswesen an der Oberen Saar, und zwar über Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg. Und für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Stadt Saarbrücken und der Gemeinde Kleinblittersdorf. Vorgesehen war der Bau eines gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses für den Ortsteil Kleinblittersdorf und den Saarbrücker Stadtteil Bübingen. Daraus wird nichts. Die Verhandlungen sind gescheitert.

Das hat die Stadt Saarbrücken auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung zwar weder bestätigt noch dementiert. Sicherheitsdezernent Sascha Grimm: „Wir haben diese Entscheidung noch nicht dem Oberbürgermeister und dem Bürgermeister in Kleinblittersdorf präsentiert.“ Die Verwaltungsspitze sei vorrangig zu informieren.

Doch macht die Nachricht vom Scheitern des Vorhabens in Feuerwehrkreisen bereits die Runde. Noch im Juli hieß es aus den Räten, man sei sich einig und suche am Kleinblittersdorfer Gewerbegebiet Brichelberg ein Grundstück.

Dort steht schon die Rettungswache des Arbeiter-Samariter-Bundes. Und die ins Auge gefasste Stelle liegt genau zwischen den beiden Kommunen. Das schien ideal zu sein. Dann kamen Zweifel auf. Kleinblittersdorfs Bürgermeister Rainer Lang sprach von nicht realisierbaren Preisvorstellungen der Grundstückseigentümer.

Kleinblittersdorf hat schon Erfahrung mit einem gemeinsamen Gerätehaus für Feuerwehrleute aus zwei Orten. Beim gemeinsamen Gebäude für Sitterswald und Auersmacher dauerte es Jahre, die Idee in die Tat umzusetzen. Im März 2018 wurde es eingeweiht.

Schon vorher verhandelte die Gemeinde mit der Stadt Saarbrücken über das Vorhaben an der Grenze zwischen den Kommunen. Die Räte stimmten grundsätzlich zu. Jetzt, mehr als zwei Jahre später, hat die Projektgruppe, die den Neubau im Detail voranbringen sollte, die Arbeit eingestellt.

Von Kleinblittersdorfs Wehrführer Peter Dausend ist darüber nichts zu erfahren. Auch hier heißt es, man arbeite an einem Ergebnispapier für die Bürgermeister.

Was drinstehen wird, wissen Feuerwehrleute beider Kommunen jetzt schon aus dem Flurfunk: Nach umfangreichen Analysen, ob sich innerhalb der vom Brandschutzgesetz vorgegebenen Minuten-Frist selbst die hintersten Ecken der jeweiligen Kommunen erreichen lassen, kamen aus Kleinblittersdorf ernste Bedenken.

Vom Brichelberg wären vor allem die Einrichtungen der Barmherzigen Brüder in Rilchingen-Hanweiler oder die Saarlandtherme im selben Ort mit den großen Feuerwehrautos nicht schnell genug erreichbar. Was bleibt, ist der Sanierungsstau in beiden alten Feuerwehrhäusern. Er war der Anlass, über eine Zusammenarbeit nachzudenken. Damit wollten Stadt und Gemeinde Geld sparen – erstmals über kommunale Grenzen hinweg. Jetzt gilt es, neu nachzudenken.

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