Schwerlastverkehr nervt in der Lebacher Straße Dauerstress auf der Malstatter Lkw-Piste

Malstatt · Seit Jahren fordern Bürgerinnen und Bürger von der Stadt ein Verbot des Lkw-Transitverkehrs in der Lebacher Straße von Malstatt. Ein Durchbruch ist nach wie vor nicht in Sicht.

 Die Mitglieder von „Malstatt gemeinsam stark“ wollen den Lkw-Verkehr auf der Lebacher Straße verringern. Nur Lieferanten für die ansässigen Geschäfte sollen sie nutzen dürfen.

Die Mitglieder von „Malstatt gemeinsam stark“ wollen den Lkw-Verkehr auf der Lebacher Straße verringern. Nur Lieferanten für die ansässigen Geschäfte sollen sie nutzen dürfen.

Foto: Iris Maria Maurer

Die vielen schweren Lastwagen auf der Lebacher Straße lassen Malstatt nicht zur Ruhe kommen. Der jahrelange Kampf gegen die Brummis zehrt an den Nerven. Erst recht, weil Abhilfe nicht in Sicht ist. „Wir haben schon im Jahr 2015 auf einer Bürgerversammlung beschlossen, dafür einzutreten, dass der überörtliche Schwerlastverkehr aus der Lebacher Straße umgeleitet wird“, sagt Guido Vogel-Latz. Er ist der 1. Vorsitzende des Vereins „Malstatt gemeinsam stark“ (MaGs).

MaGs ist maßgeblich an der Debatte über den Schwerlastverkehr durch Malstatt beteiligt. Der Verein will, dass der Transitverkehr aus dem Stadtteil verschwindet und den Weg über die A 623 und die A8 nimmt.

Das sei besonders dringlich, da viele Vorhaben zur Aufwertung des Stadtteils erst dann in die Tat umgesetzt werden, wenn die Sache mit dem Schwerlastverkehrs geregelt ist, fügt Vereinschef Vogel-Latz hinzu.

2017 hatte die Stadt Saarbrücken erste Maßnahmen ergriffen, indem sie einen Fahrradschutzstreifen anlegte und die Lebacher Straße zur 30er-Zone erklärte. „Wir bewerten dies rückblickend zwar positiv, doch ohne eine Lösung des Problems mit dem Schwerlastverkehr ergeben diese Maßnahmen keinen Sinn“, sagt Vogel-Latz. Gerade wenn Lastwagen überholen, sei das für Radfahrer lebensgefährlich. Der Transitverkehr sei schnellstmöglich umzuleiten.

MaGs betont, dass es nicht um den gesamten Lkw-Verkehr gehe. „Wir beziehen uns nicht auf den Lieferverkehr für die hier ansässigen Geschäfte, sondern auf den Teil des Schwerlastverkehrs, der die Lebacher Straße nur als Durchgangsstrecke nutzt“, erläutert Vogel-Latz.

Ein Vertreter der Stadt Saarbrücken zeigte bei einem Ortstermin am Freitag Verständnis für das Anliegen. „Wir können gut nachvollziehen, dass dieses Thema den Menschen hier wichtig ist“, sagte Christof Kreis. Er leitet im Baudezernat die Abteilung Verkehrs- und Straßenplanung und berichtete über den Sachstand.

Mit den Ergebnissen der bisherigen Maßnahmen zeigte Kreis sich zufrieden. „Wir ziehen hinsichtlich der Errichtung des Fahrradschutzstreifens und der Einführung der 30er-Zone in der Lebacher Straße eine positive Bilanz“, erklärte Kreis.

Die 30er-Zone sei wegen des starken Lärms möglich gewesen und habe auch etwas bewirkt. Über die noch nicht vorliegende Verkehrsuntersuchung sagte Christof Kreis: „Es gab bei der Untersuchung leider einige Hindernisse bezüglich des Verkehrsmodells zu überwinden. Deswegen kam es zu Verzögerungen. Wir bedauern dies, aber diese Probleme mussten geklärt werden, um belastbare Zahlen zu erhalten.“

Die Stadt erwarte die Ergebnisse gegen Ende des Sommers und werde dann mit der Politik ernsthaft prüfen, welche Möglichkeiten es für ein Verbot des Schwerlastverkehrs gibt.

Der MaGs-Vorsitzende Guido Vogel-Latz zog ein gemischtes Fazit. „Wir registrieren, dass die Verwaltung bei diesem Thema nicht gegen uns arbeitet und unser Anliegen ernstnimmt. Dennoch herrscht auf unserer Seite Unverständnis, dass es beim Verbot des Schwerlastverkehrs einfach nicht vorangeht.“ Vogel-Latz versicherte, der Verein werde am Ball bleiben und das Thema nicht aus den Augen verlieren.

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