Serie Menschen im Regionalverband Die Tierretterin von St. Arnual

Saarbrücken · Patty Jaeger gibt mit ihrem Verein „Mallorca-Pfötchen an der Saar“ Vierbeinern aus dem Süden eine Zukunft.

 Patty Jaeger zeigt auf dem Vereinsgrundstück im St. Arnualer Almet zwei ihrer Schützlinge aus dem Süden. Wer die beiden und ihre Schicksalsgenossen kennenlernen möchte, ist an diesem Sonntag, 14. Juli, willkommen beim ersten Fest des Vereins.

Patty Jaeger zeigt auf dem Vereinsgrundstück im St. Arnualer Almet zwei ihrer Schützlinge aus dem Süden. Wer die beiden und ihre Schicksalsgenossen kennenlernen möchte, ist an diesem Sonntag, 14. Juli, willkommen beim ersten Fest des Vereins.

Foto: Heiko Lehmann

Haustiere hatte Patty Jaeger schon immer. Egal ob in ihrer früheren Heimat Luxemburg oder heute in ihrem Haus in St. Arnual. Hunde und Katzen sind Familienmitglieder und beschnuppern jeden Besucher freundlich.

Seit Sommerurlauben im Jahr 2012 auf Sizilien und ein Jahr später auf Mallorca hat sich Patty Jaegers Beziehung zu Tieren aber deutlich geändert. „Auf Sizilien war es schrecklich. Dort werden Hunde und Katzen überfahren und einfach auf der Straße liegen gelassen. Es ist ein unbeschreibliches Elend. Auf Mallorca ist es nicht ganz so schlimm, aber immer noch dramatisch“, sagt die 52-Jährige. Vor sieben Jahren beschloss sie, den Tieren zu helfen. Auf Mallorca werden streunende Hunde und Katzen eingefangen und kommen in Auffangstationen. Jaeger sagt, Tiere würden getötet, sollten alle Plätze belegt sein.

„Das Problem ist, dass die Tiere weder kastriert noch gechippt werden. Es gibt immer mehr Hunde, und oft gehören eingefangene Tiere auch jemandem. Aber ohne Chip lässt sich nicht feststellen, wem“, sagt Patty Jaeger.

Im vergangenen Jahr hat sie den Verein „Mallorca-Pfötchen an der Saar“ gegründet und versucht nun, den zum Tode verurteilten Hunden auf Mallorca zu helfen. Etwa 30 konnte sie in den vergangenen Jahren schon an Menschen im Saarland vermitteln. „Ich bekomme oft zu hören, dass wir im Saarland ja auch viele Hunde haben, die in Tierheimen leben und kein Zuhause haben. Ich höre häufig, diese sollten zuerst vermittelt werden. Das sind aber Aussagen von Menschen, die meistens nirgends helfen. Mir ist es egal, wo man auf dieser Welt Tieren hilft, Hauptsache jemand tut es“, sagt die 52-Jährige.

Auf Mallorca hat der Verein mittlerweile ein Haus, in dem er versucht, Hunde und Katzen zu retten. „Wir gehen dabei sehr akribisch vor, da wir wollen, dass es den Tieren gutgeht. Wir unterhalten uns oft stundenlang mit Familien, ob sie überhaupt geeignet sind, einen Hund zu halten. Wir mussten auch schon Interessenten absagen“, sagt Patty Jaeger. „Wenn jemand acht Stunden am Tag arbeitet und keine Zeit hat, sich um einen Hund zu kümmern, sollte er es sein lassen. Hunde sind keine Spielzeuge. Tiere an Weihnachten zu verschenken ist genauso furchtbar. Die Menschen wissen oft nicht, was sie den Tieren damit antun“, sagt die Tierschützerin.

Apropos Tierschutz: Nach  Ansicht der Luxemburgerin wird das Tierschutzgesetz jeden Tag mit Füßen getreten. „Es ist schon eine Schande, dass es überhaupt ein Tierschutzgesetz geben muss. Unseren Politikern ist es auch egal, ob das Gesetz eingehalten wird oder nicht. Sie haben oft überhaupt keine Ahnung oder schauen einfach weg.“

Im Almet in St. Arnual hat Patty ein Grundstück gekauft und es dem Verein Mallorca Pfötchen zur Verfügung gestellt. In den vergangenen Monaten wurde dort viel gearbeitet. Wasser- und Stromleitungen wurden verlegt, eine Scheune und ein Haus werden derzeit zu einem Vereinsheim umgebaut.

„Wir wollen dort Feste feiern und Seminare abhalten. Vor allem für Kinder, denn die können am meisten lernen, damit sie nicht die Fehler der Erwachsenen wiederholen“, sagt die Vorsitzende des Vereins.

Das erste große Fest auf dem Gelände in St. Arnual ist der Tag der offenen Tür an diesem Sonntag. Um 11 Uhr geht es los. Es gibt Mittagessen, ein Kinderprogramm, einen Flohmarkt und eine Tombola, deren Hauptgewinn ein Urlaub für zwei Personen auf Mallorca ist.

Um 14.30 Uhr gibt es zudem eine Tiersegnung. Hunde sind, sofern sie sich mit Artgenossen vertragen, auch herzlich eingeladen. „Ich weiß, dass wir das Hunde- und das Katzenproblem auf der Welt nicht in den Griff kriegen werden, da der Mensch mal wieder an allem schuld ist. Aber wir versuchen zu helfen, wo wir können“, sagt Patty Jaeger.

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