Verein hat 2020 Projekte mit 55 000 Euro gefördert „Heart and Heavy“ unterstützt kranke Kinder

Lebach · Kühles Eis statt heißen Rockrhythmen, Schutzmasken statt ausgelassene Konzerte – um chronisch kranken Kindern zu helfen, musste der Verein „Heart and Heavy“ in der Corona-Krise ganz neue Wege gehen. Und das mit Erfolg.

 Trotz der widrigen Umstände konnte der Benefiz-Verein „Heart and Heavy“ im Jahr 2020 Projekte im Wert von 55 000 Euro fördern.

Trotz der widrigen Umstände konnte der Benefiz-Verein „Heart and Heavy“ im Jahr 2020 Projekte im Wert von 55 000 Euro fördern.

Foto: HeartandHeavy2020/HeartandHeavy

Eigentlich veranstaltet der Verein „Heart and Heavy“ ja Konzerte, um Spenden zu akquirieren. Da die Durchführung von Großveranstaltungen inzwischen schon ein ganzes Jahr pandemiebedingt untersagt ist, seien ihnen – wie der gesamten Musik- und Kultur-Szene – größtenteils die Hände gebunden, weiß der erste Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins, Dr. Carsten Graf. Und so sei auch ihre Haupteinnahmequelle, die jährliche Konzertreihe „Rock meets Benefiz“ in Lebach 2020 ausgefallen.

Doch der Kinderarzt und sein Helfer zeigten auch in Corona-Zeiten viel Herz für kranke Kinder: „Durch kreative Ideen, großzügige private und gewerbliche Spenden, Sponsoring-Aktionen und natürlich die Mitgliedsbeiträge konnte die Spendensumme aus dem Vorjahr sogar noch deutlich übertroffen werden“, freut sich Graf. So hat der erst Anfang 2019 gegründete Verein trotz der widrigen Umstände allein im Jahr 2020 Projekte in der Region mit einer Summe von 55 000 Euro gefördert. Seit der ersten Ausgabe der „Rock meets Benefiz“-Reihe im November 2018 spendete „Heart and Heavy“ insgesamt schon 112 000 Euro. Die Grund-Idee des Initiators „eine Verbindung zwischen meiner Arbeit mit kranken Kindern und meiner Leidenschaft, der (Hard)-Rock-Musik zu schaffen“, hat also schon viele Früchte getragen.

Im Corona-Jahr 2020 kam das Geld unter anderem durch ein von ehrenamtlichen Helfern genähten Mund-Nasen-Schutz im Vereinsdesign zusammen: „Innerhalb weniger Wochen waren alle Masken ausverkauft“, blickt der Initiator zurück. Zudem bot eine Lebacher Eisdiele ein eigens kreiertes „Heart-and-Heavy“-Eis, das sogenannte „Black No. One“, für den guten Zweck an. „Die Nachfrage war auch hier enorm.“ Und zusammen mit einer Brennerei aus Lebach-Landsweiler wurde das „Agnes‘ Black Dry Gin“, eine streng limitierte Dry-Gin-Sonderedition abgefüllt. Dieser und die Schutzmasken einer Berliner Firma, die normalerweise im Veranstaltungsbereich tätig ist, sind weiterhin erhältlich.

Mit den 55 000 Euro, die 2020 durch diese Aktionen zusammen gekommen sind, unterstützen die Helfer zum einen den Verein zur Förderung blinder und sehbehinderter Kinder der Blindenschule Lebach. Die Spende von 30 000 Euro solle im Sinne der Digitalisierung für die Anschaffung dringend benötigter, neuer Gerätschaften verwendet werden, die nicht durch den Schulträger finanziert werden, erklärt Graf. 15 000 Euro gingen an die Regionalgruppe Mosel-Saar-Pfalz der Elterninitiative für Kinder mit Rett-Syndrom. Damit soll eine Ferienfreizeit für betroffene Kinder ermöglicht werden.

Zudem hilft der Arzt nicht nur in seiner Lebacher Praxis schwerpunktmäßig Kindern, die an chronischen Erkrankungen wie Diabetes leiden. In Zusammenarbeit mit dem Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher finanziert er auch mit seinem Verein, begleitet und in Kooperation mit dem saarländischen Künstler Eddi Zauberfinger, die Produktion einer Aufklärungs-CD über diese Stoffwechsel-Erkrankung mit 5 000 Euro. Eine weitere Spende in gleicher Höhe ging als Soforthilfe für ein Einzelschicksal an den kleinen Moritz aus der Gemeinde Weiskirchen, der an der sogenannten Muskeldystrophie Duchenne leide, so Graf. Mit dem Geld solle die Familie beim behindertengerechten Umbau ihres Wohnhauses unterstützt werden.

Nun hoffen Graf und sein Team, dass trotz der aktuellen Pandemie zumindest in der zweiten Jahreshälfte ihre Rockkonzerte und Veranstaltungen wieder stattfinden können. Soweit es die Situation zulässt, soll am 10. Juli das als Familienfest konzipierte „Rock unna da Bregg“ in Lebach steigen. Für den 13. November wurde die verschobene Drittauflage des „Rock meets Benefiz“-Konzertes in der dortigen Stadthalle geplant. Beim traditionsreichen „Lebacher Mariä Geburtsmarkt“ plant der Verein ebenfalls wieder mit einem eigenen Stand dabei sein und fleißig Spenden sammeln. Und so möchte der Verein „Heart and Heavy“ 2021 erneut beweisen, dass auch harte Rocker ein großes Herz für kranke Kinder haben.

Weitere Infos über den Verein gibt es im Internet unter www.heart-and-heavy.de. Spendenkonto: „Heart and Heavy e.V.“, IBAN: DE33590920005835150005, BIC: GENODE51SB2, Vereinigte Volksbank eG

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