Rücksicht für Menschen ohne Masken VdK: Maskenpflicht ist wichtig – Ausnahmen auch
Saarbrücken · Der Sozialverband VdK Saarland kritisiert in einer Pressemitteilung, dass Menschen vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden, nur weil sie aus gesundheitlichen Gründen keinen Mund-Nasen-Schutz tragen können.
Der VdK-Landesvorsitzende Armin Lang fordert einen sensibleren Umgang mit Betroffenen: „Es ist falsch, vorschnell über Menschen zu urteilen, die wegen einer gesundheitlichen Einschränkung keine Maske tragen.“ Die Landesregierung habe bewusst darauf verzichtet, ein ärztliches Attest von Menschen mit Behinderung einzufordern, wenn sie der Maskenpflicht nicht nachkommen können. „Nach Erfahrungen Betroffener muss vor allem das Personal im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr stärker dafür sensibilisiert werden, in begründeten Fällen auch Ausnahmen zuzulassen. Menschen mit derartigen Einschränkungen brauchen wieder eine Möglichkeit, am Leben teilzuhaben“, fordert Lang. Schweres Asthma, eine Herzerkrankung oder eine psychische Krankheit sorgen beispielsweise dafür, dass betroffene Menschen oft nicht in der Lage sind, mittels Maske zur Eindämmung der Pandemie beizutragen.
Lang erklärt weiter, dass viele Behinderungen unsichtbar seien: So leiden Menschen mit Autismus oft auch unter sensorischen Störungen, so dass sie die Maske als sehr schmerzhaft empfinden. Gleichwohl können die Betroffenen Abstand wahren. „Die Zahl der derart beeinträchtigten Menschen ist gemessen an der Gesamtbevölkerung marginal“, weiß Lang, aber „dass Menschen mit diesen Handicaps im Saarland derzeit aus Lebensmittelgeschäften geworfen werden, ist entwürdigend. Pauschale Hausverbote sind diskriminierend.“ Die Gesellschaft dürfe Menschen mit Behinderung nicht unter den Generalverdacht stellen. Auch die Ordnungsämter sollten Menschen ohne Maske zunächst ansprechen, bevor sie Ladenbesitzer rügen, erklärt der VdK.