Rundgang durch den Ort VDK kontrolliert Naßweiler auf Barrierefreiheit

Naßweiler · Die neu gebaute Bushaltestelle an der alten Schule in Naßweiler findet kaum Beachtung bei der Delegation – es ist eine Gruppe des Sozialverbandes VDK Ortsgruppe Südwarndt, angeführt von ihrem Vorsitzenden Uwe Major.

 An der Bushaltestelle „Großrosseln“ sind Markierungen für Sehbehinderte im Boden eingelassen.

An der Bushaltestelle „Großrosseln“ sind Markierungen für Sehbehinderte im Boden eingelassen.

Foto: Andreas Lang

Über insgesamt vier Samstage spüren sie derzeit auf, wo die Gemeinde Großrosseln in ihren Ortsteilen noch Nachholbedarf in Sachen Barrierefreiheit hat.

Unter anderen haben sich Orstvorsteher Hans-Werner Franzen  und Norbert Minninger zur Gruppe gesellt. Letzterer war bis zu seiner Pensionierung landesweit Behindertenbeauftragter für den Öffentlichen Dienst.

Denken andere beim Thema Barrierefreiheit fast ausschließlich an Rampen und Lifte für Rollstuhlfahrer, fassen Experten das Thema viel weiter. Und so wird schnell klar, dass das Thema nicht nur eine kleine Gruppe betrifft, sondern jeden zumindest zeitweise betreffen kann.

Erste Station der VDK-Gruppe auf ihrem Weg durch Naßweiler ist das Dorfgemeinschaftshaus. Durch den Haupteingang ist der Veranstaltungssaal lediglich über Treppen zu erreichen. Wer die nicht gehen kann, muss durch den Innenhof, wo es eine Rampe gibt. Eine barrierefreie Toilette ist nur über den Innenhof zu erreichen. Sie liegt in den Räumen, die ein Naßweiler Verein im Dorfgemeinschaftshaus nutzt – also seien Absprachen notwendig, stellen Major und Franzen fest. Auch mit den Treppen im Haus ist nicht alles okay. Es fehlen so genannte Licht reflektierende Induktionsstreifen, die Sehbehinderten Anfang und Ende einer jeden Treppe ankündigen, wie Minninger meint.

Dass Personen, die auch nur zeitweise mit Gehhilfen unterwegs sind, Probleme haben, den Geldautomaten zu benutzen, zeigt sich ebenfalls am Dorfgemeinschaftshaus. Die Tür zum Servicepunkt mit dem Geldautomaten geht zu schwer auf, bemängeln die Teilnehmer des Rundgangs. Das habe man auch eine Woche zuvor in Karlsbrunn festgestellt und die Sparkasse habe Major im Gespräch dazu bereits zugesagt, dass demnächst ein Techniker-Team deshalb die Runde machen werde. Sollte irgendwo der Aufwand aber zu groß werden, einen Automatenschalter barrierefrei zu machen, käme allerdings auch die Schließung in Betracht.

Die Bücherei im Dorfgemeinschaftshaus sei barrierefrei zu besuchen, informiert Ortsvorsteher Franzen, die Delegation bezweifelt das nicht. Anders sieht es an der alten Schule aus, wo unter anderem die Volkshochschule untergebracht ist. Ebenerdig ist der Zugang über den Eingang im Untergeschoss möglich. Das nutzt gehbehinderten Besuchern aber nichts. Denn wer die Tür passiert hat, steht im Treppenhaus. Veranstaltungen finden eine Etage höher statt, wo der Eingang allerdings über eine dreistufige Treppe führt.

An diesem Samstag, 28. September, findet die Tour des Sozialverbandes VdK mit einem Rundgang in Emmersweiler ihren Abschluss.

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