Football Unwetter kann Hurricanes nicht aufhalten

Saarbrücken · Football-Zweitligist aus Saarbrücken besiegt die Straubing Spiders mit 22:0 und wahrt damit die Chance auf den direkten Wiederaufstieg.

 Brock Dale von den Saarland Hurricanes (mit Ball) ist von den Spielern der Straubing Spiders nicht zu stoppen. Die Hurricanes fegten die Gäste mit 22:0 vom Platz und zogen in der Tabelle an den Spiders vorbei. Die Saarländer belegen nun Rang zwei hinter den Ravensburg Razorbacks.

Brock Dale von den Saarland Hurricanes (mit Ball) ist von den Spielern der Straubing Spiders nicht zu stoppen. Die Hurricanes fegten die Gäste mit 22:0 vom Platz und zogen in der Tabelle an den Spiders vorbei. Die Saarländer belegen nun Rang zwei hinter den Ravensburg Razorbacks.

Foto: Andreas Schlichter

Die Wettervorhersage hatte es angekündigt – und das Unwetter trat zum wahrscheinlich ungünstigsten Zeitpunkt ein. „Um halb fünf war ich mir sicher, dass das nichts wird“, sagte Torsten Reif, Geschäftsführer von Football-Zweitligist Saarland Hurricanes, zum geplanten Anstoß-Zeitpunkt um 17 Uhr. Als Reif das sagte, da war das Spiel seiner Mannschaft gegen die Straubing Spiders allerdings schon vorbei. Die Schiedsrichter hatten sich gegen eine Spielabsage entschieden. Sie leiteten in der Folge eines der wohl ungewöhnlicheren Spiele der Saison, das am Ende verdient mit 22:0 an die Gastgeber ging.

Ungewöhnlich – nicht nur weil das Spiel mit 30 Minuten Verzögerung anfing. Oder die Hurricanes-Fans lieber zuhause blieben. Es gab im Neunkircher Ellenfeld­stadion, wo der Saarbrücker Verein seine Heimspiele austrägt, einen Minusrekord von nur etwa 600 Zuschauern.

Auf dem Platz hatte die Partie einiges zu bieten. Es war klar, dass die Saarländer gewinnen mussten, wenn die Sache mit dem direkten Wiederaufstieg noch klappen soll. Deswegen legte die Mannschaft von Trainer Joe Sturdivant im ersten Viertel mächtig los, kombinierte sich zweimal über den kompletten Platz – schaffte es dann aber nicht, den Ball aus wenigen Yards Entfernung in der Endzone unterzubringen. Für die einzigen beiden Punkte im ersten Viertel sorgte die Verteidigung der Saarland Hurricanes, die sich im weiteren Spielverlauf als das wichtigste Element herausstellen sollte.

„Wir waren in der Defensive viel besser eingestellt als im Hinspiel“, erklärte Hurricanes-Spieler Philipp Gabel mit Blick auf die 42:45-Niederlage in Straubing vor knapp drei Wochen: „Wir wussten jetzt, was wir zu tun haben, und haben den Quarterback auch mal unter Kontrolle bekommen.“ Mark Wrigth war im Hinspiel der Spielentscheider aufseiten der Straubinger. Er blieb am Samstag aber blass. Stattdessen trumpfte die Verteidigung der Saarland Hurricanes ein ums andere Mal auf, blockte Punkte und machte sogar selbst welche.

Im zweiten Viertel sorgten die Saarländer dann bereits für die Vorentscheidung. Erst schaffte es Nick Sweet nach einem schönen Lauf zum Touchdown, ehe Marvin Fuchs im nächsten Angriff direkt nachlegte. Die Offensive der Gäste hatte dem nichts entgegenzusetzen – die Straubinger mühten sich an der gegnerischen Verteidigung ab und schafften es nur selten in die Nähe der Endzone.

Kurz vor der Pause schickte der Schiedsrichter wegen eines Blitzeinschlags nahe des Stadions die Mannschaften frühzeitig in die Halbzeit. Die 50 Sekunden wurden im dritten Viertel nachgeholt. Und die wussten die Hurricanes zu nutzen. Mit einem Field Goal aus 50 Yards Entfernung erhöhte Philipp Gabel, nachdem sich das Wetter beruhigt hatte, auf 19:0 – eine Entfernung, die im Football ungewöhnlich ist. „Unter den Umständen ist so etwas schon schwer – der Platz ist rutschig, der Ball schwierig zu werfen“, sagte Gabel später: „Wir üben solche Kicks zwar auch im Training. Aber im Spiel muss natürlich alles klappen.“

Mit einem weiteren Field Goal machte sich Gabel zum Spieler des Spiels – diesmal traf er aus 40 Yards Entfernung. In der Defensive passierte immer noch wenig – Neuzugang Max Nacewicz und Cody Smith sorgten für eine Partie ohne Punkte des Gegners. Und sie machten sich gegen 20.30 Uhr regendurchtränkt auf den Weg Richtung Kabine. Reif resümierte: „Das Spektakulärste heute waren eindeutig die Defensive und das Wetter.“

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