Bergung läuft noch Entgleister Zug am Saarbrücker Güterbahnhof hatte auch Gefahrenstoffe geladen (mit Bildergalerie)

Saarbrücken · Am Güterbahnhof in Saarbrücken ist am Dienstagnachmittag ein Zug entgleist, der unter anderem Weißwein transportierte. Der gesamte Bahnhof war anschließend gesperrt. Heute gehen die Arbeiten an der Unfallstelle weiter.

Bildergalerie - Zug entgleist am Güterbahnhof Saarbrücken
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Zug entgleist am Güterbahnhof Saarbrücken

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Foto: Ruppenthal

Ein entgleister Güterzug blockiert weiterhin einen Teil des Rangierbahnhofs in Saarbrücken, wo die Bergungsarbeiten am Mittwochmorgen noch nicht begonnen hatten. Erst schlug die Stunde der Ermittler der Bundespolizei und der Bundesstelle für Bahnunfalluntersuchungen, die die betroffenen Gleise absperrten, vermaßen und jeden Waggon genau untersuchten.

Am Dienstag war die Saarbrücker Berufsfeuerwehr gegen 14 Uhr zu einem Einsatz am Güterbahnhof Saarbrücken alarmiert worden. Der Alarm lautete: Ein Zug sei entgleist, aber niemand verletzt. Vor Ort stellte sich heraus, dass insgesamt sechs Waggons eines 482 Meter langen Güterzuges, die jeweils mit zwei Tanks beladen waren, im Bereich einer Weiche aus dem Gleis gesprungen waren. Dieses Bild bot sich auch gut sichtbar am Mittwochmorgen: Die Kesselwagen standen neben den Schienen und hatten sich ins Schotterbett eingegraben. Sie waren aber nicht umgestürzt.

Was könnte die Ursache des Eisenbahnunfalls in Saarbrücken gewesen sein?

Ein Wagenmeister erklärte vor Ort, er vermute, dass der Zug auf der eigentlich geraden Strecke zu schnell in die Weiche eingefahren sei, es könne aber auch eine Fehlfunktion der Weiche selbst vorliegen. Das werde jetzt untersucht. Offizielle Angaben waren wegen der laufenden Arbeiten vor Ort am Mittwochmorgen noch nicht zu bekommen.

Mehrere Eisenbahnfans hatten sich jedoch am Unfallort versammelt. Sie fachsimpelten oder fotografierten von der Straße oder der Johannisbrücke aus, von wo man die Unfallstelle gut sehen kann.

Zug hatte auch Gefahrstoffe geladen

Nach Feuerwehrangaben wurden zwei Tanks beschädigt, ein Teil der flüssigen Ladung lief aus. Die Feuerwehr sprach nur von einem „alkoholhaltigen Lebensmittel“. Es war Weißwein. Glück hatte die Bahn, weil der Zug auch Gefahrengut geladen hatte. Diese Waggons waren vom Unfall jedoch nicht betroffen. Sie wurden aber am Mittwoch trotzdem penibel auf Schäden hin untersucht.

Feuerwehr Einsatzleiter Michael Köhler sagte: „Bei dem Unfall entstand ein nicht unerheblicher Sachschaden, die Bergung wird von der Deutschen Bahn durchgeführt.“ Die war gestern mit zahlreichen Mitarbeitern im Einsatz, ein Bergungszug jedoch noch nicht vor Ort. Auch am verunfallten Güterzug war die Lokomotive noch angekoppelt. Denn in der Nacht war für die Ermittler erst einmal nichts verändert worden. Die Experten kamen aus Bonn in die Landeshauptstadt, nachdem ihnen der Unfall gemeldet worden war. Ihr Bericht wird üblicherweise nach seiner Fertigsstellung auch im Internet unter www.eisenbahn-unfalluntersuchung.de veröffentlicht und in einem Jahresbericht zusammengefasst.

Güterbahnhof wieder freigegeben

Der Güterbahnhof, der am Dienstag komplett gesperrt wurde, wurde am Mittwoch wieder von Zügen - wenn auch langsam - befahren.

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