Erstes Gerät in Fechingen „Man hat sein Tempo besser unter Kontrolle“ – was Saarbrücker von Geschwindigkeitsdisplays halten
Saarbrücken · In Saarbrücken sollen fest installierte Geschwindigkeitsanzeigetafeln aufgestellt werden. In Fechingen ist nun das erste Gerät in Betrieb. Was die Saarbrücker davon halten – und wo sie stehen werden:
Die Stadt Saarbrücken hat in diesen Tagen in Fechingen den ersten von zehn fest installierten Geschwindigkeitsanzeigern in Betrieb genommen. Das Gerät steht in der Provinzialstraße und weist Verkehrsteilnehmer von Eschringen kommend auf ihre Geschwindigkeit hin. In den kommenden Wochen sollen neun weitere Geräte in allen vier Saarbrücker Bezirken an Eingangsstraßen errichtet werden. Von Autofahrern in Fechingen wollten wir wissen, wie sie zu den Tafeln stehen.
Rolf Jans Meinung: „Es ist ganz gut, um die eigene Geschwindigkeit besser einschätzen zu können. Man hat sein Tempo einfach besser unter Kontrolle“, sagt der 40-Jährige. Und der Außendienstmitarbeiter ergänzt: „Die Leute wollen kein Bußgeld zahlen, also werden sie sich früher oder später auch daran halten. Bei mir kommt es auf die Gefühlslage an, wenn ich wütend bin, neige ich dazu, etwas schneller zu fahren.“ Der Saarbrücker betont, dass er die 3000 Euro pro Gerät für eine gute Investition hält, die dem Allgemeinwohl diene.
Dlshad Garib sieht das ähnlich: „Ich finde die Investition nicht schlecht, weil die Leute so einfach mehr auf ihre Geschwindigkeit achten. Man wird auf das eigene Tempo noch mal hingewiesen“, sagt der Stahlwerkarbeiter. „Man fährt automatisch langsamer, deshalb finde ich die Geschwindigkeitsanzeige gerechtfertigt, weil die Leute nicht geblitzt werden wollen“, antwortet der 47-Jährige aus Saarbrücken.
Erika Schmidt ist ganz anderer Meinung: „Mich nerven die Blinklichter, außerdem fahren die Leute hinter dem Schild sowieso wieder schneller“, glaubt die 66-jährige. „Ich fahre meistens zu schnell, weshalb ich die Geschwindigkeitsdisplays für nicht sinnvoll halte“, fügt die Brebacherin hinzu.
Sonja Frenzel sieht es so: „Ich finde es gut, man wird daran erinnert, langsamer zu fahren. Deshalb finde ich die Investition gut. Auf langfristige Sicht bin ich mir sicher, dass die Leute langsamer fahren“, sagt die Selbstständige. „Ich kontrolliere seitdem meine Geschwindigkeit viel mehr.“ Auf unsere Frage, ob sie die Kosten von 3000 Euro pro Anlage für angemessen hält, antwortet die Saarbrückerin. „Es ist schwer zu sagen, ob es eine gute Investition war, man wird es erst in ein paar Monaten feststellen können.“
Silvia Wirz meint: „Die Investition in die Geschwindigkeitsdisplays finde ich sehr gut, man wird einfach daran erinnert, langsamer zu fahren. Das Leben und die Gesundheit sollten dem Geld vorgehen“, sagt die 66-jährige Rentnerin.
Anderer Meinung ist André Bebatin: „Von den Geschwindigkeitsdisplays halte ich gar nichts, viele fahren dadurch noch langsamer, als man darf. Das empfinde ich als sehr störend“, sagt der Entwicklungsingenieur. „Ich hoffe aber, dass sich etwas an der Unfallstatistik ändert, man wird es sehen. Ich halte mich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzung“, fügt der 38-jährige Fechinger hinzu.
Friedrich Hartz hat sich auch zum Thema geäußert: „Schlecht finde ich die Idee nicht, man wird auf seine eigene Geschwindigkeit hingewiesen. Das finde ich besser, als ein Protokoll zu bekommen“, sagt der Mandelbachtaler. „Viele Leute treten auf die Bremse, wenn der Smiley rot ist. Ich auch“, ergänzt der 69-jährige Rentner. „Ich fahre automatisch langsamer, deswegen bin ich der Meinung, dass es auf Dauer die Geschwindigkeit aller beeinflusst. Auch, wenn ich die Investition etwas übertrieben finde, es geht bestimmt auch billiger.“
Maike Beck zweifelt, ob diese Investition was bringt. Die Mandelbachtalerin: „Ich denke nicht, dass sich was ändert.“ Und die 33-jährige Arzthelferin fügt hinzu. „Fest installierte Blitzer halte ich für sinnvoller als diese Geräte.“