Feuerwehr Sulzbach Übung mit einer guten Portion Realismus
Sulzbach · Viel Betrieb herrschte bei den Tagen der offenen Tür der Sulzbacher Wehrleute.
() „Da kommt Altenwald!“, ruft jemand; ein anderer Zaungast schiebt „Und da Neuweiler!“ hinterher. „Warum stehen denn da so viele Feuerwehrautos?“, möchte ein kleiner Junge wissen und sein Vater erklärt ihm: „Weil die eine Übung machen“. Eine Frau am Straßenrand sagt lächelnd: „Die wissen, dass ich Leitern mag – deswegen kommen da auch so viele“. Zeuge des kleinen Spektakels wurden zahlreiche Schaulustige am Sonntagmorgen in der Sulzbacher Innenstadt. Mit acht Fahrzeugen rückten die Wehrleute an, um ein angenommenes Feuer in historischen Gebäuden in der Sulzbachtalstraße zu löschen – Personenrettung inklusive. Natürlich waren es Puppen statt echter Menschen, die vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden mussten. Eine wurde per Drehleiterfahrzeug aus Hausnummer 114 gerettet, eine aus Nummer 118. Deren Bewohner, Familie Sarter, hatten der Feuerwehr die Übung an dem Haus gestattet und schauten dem bunten Treiben von innen auch zu.
Dass das Drehen der Leitern auf den Löschfahrzeugen nicht ganz ungefährlich war, – immerhin standen ja Wehrleute in den Körben und mussten auf die Stromleitungen über ihren Köpfen aufpassen – gab der Übung einen guten Schuss Realismus. Auch dass einige Pkw auf der einen noch befahrbaren Spur in teils atemberaubendem Tempo an Besuchern und Feuerwehr vorbeibrausten, unterstrich dies. Dieser Anstrich von Wirklichkeit war durchaus gewollt, wie Richard Plein, Wehrführer der Sulzbacher Wehr, erklärte.
Abgesehen von den paar zu schnell fahrenden Autos zeigte er sich jedoch sehr angetan vom Interesse seitens der Bevölkerung: „Das hat mich riesig gefreut.“ Bereits am Vortag seien zahlreiche Bürger zur Übung „Verkehrsunfall“ am Gerätehaus erschienen. Auch bei der Gesamtübung der Jugendfeuerwehr in Zusammenarbeit mit dem THW und dem DRK am Sonntagnachmittag zeigten sich viele Schaulustige. „Wir haben uns zu einem sehr guten Werbeträger für die Feuerwehr und die Stadt Sulzbach entwickelt“, so Plein. Der Zuspruch habe in den vergangenen Jahren dank guter Außendarstellung sogar noch zugenommen.
Die Übungen waren Teil der „Tage der offenen Tür“ des Löschbezirks Stadtmitte. Mit daran teil nahmen die befreundeten Wehren aus Altenwald, Neuweiler, Friedrichsthal, Dudweiler, Quierschied und St. Ingbert. Ein weiteres Highlight der Feierei am Standort im Hessenland war der Zapfenstreich am Samstagabend. Die Musikfreunde Perl-Besch waren zu Gast und intonierten die Nationalhymne. Der Spielmannszug der örtlichen Wehr steuerte eine aufgepeppte Version eines Udo-Lindenberg-Klassikers bei. Gemeinsam spielte man „Preußens Gloria“.
Neben musikalischer Unterhaltung durch die Partyband Cräm Fresch gab es Auftritte der Spielmannszüge der Freiwilligen Feuerwehren Primstal und Elversberg. Ein Mittagessen aus der THW-Feldküche, eine Fahrzeugschau und eine Verlosung mit Preisen wie Motorroller und Fernsehgerät rundeten das Fest ab.
