Bewegung Über sieben Brücken sollst du rennen . . .

Saarbrücken · Der Regen konnte sie nicht schrecken. Rund 200 Sportfreunde hatten Spaß beim „Saar-Brücken-Lauf“.

 Der  „Saar-Brücken-Lauf“ führte die Teilnehmer über ungewohnte Strecken – wie hier über die Alte Brücke.

Der  „Saar-Brücken-Lauf“ führte die Teilnehmer über ungewohnte Strecken – wie hier über die Alte Brücke.

Foto: Thomas Wieck

Verspäteter Frühjahrsputz, eine klassische Vatertags-Tour oder einfach nur Ausschlafen. Christi Himmelfahrt hielt viele Aktivitäten bereit. Für die besonders Motivierten bot die Laufgemeinschaft (LAG) Saarbrücken in der Landeshauptstadt eine außergewöhnliche an: den zweiten „Saar-Brücken-Lauf“, ein Genusslauf mit Gruppen-Start ohne Wettkampfcharakter.

Es gab zwei Strecken über zehn und 20 Kilometer, die ausgehend vom Biergarten gegenüber dem Heizkraftwerk, über sieben bzw. 14 Brücken über und um die Saar führten. Dirk Eichler-Uebel, Vorsitzender der LAG, erklärt: „Wir haben uns überlegt, etwas Neues zu machen. Immer läuft man unter den Brücken durch. Wir haben gedacht, man könnte doch auch mal darüber laufen.“

Wettertechnisch gab es zwar nur knapp 15 Grad und Regen. Rund 200 Teilnehmern, die den Teilnehmerrekord von 120 aus dem Vorjahr locker übertrafen, verdarb das allerdings nicht den Spaß.

„Es war eher erfrischend“, meinte Eichler-Uebel, der selbst die kleinere der beiden Strecken in Angriff nahm. Seine Anstrengung war bereits zu Ende, als der Regen stärker wurde. Doch auch den Läufern, die nach etwas über zwei Stunden im Ziel eintrudelten und dabei von allen noch Anwesenden mit Applaus empfangen wurden, nahm das Wetter nicht die Freude.

Einer von ihnen war Bernd Nonnweiler. Den gebürtigen Saarländer hat es nach Bayern verschlagen. Im Saarland war er, um seine Mutter zu besuchen. Diesen Aufenthalt verknüpfte er mit dem Saar-Brücken-Lauf.

Und Nonnweiler beendete die 20 Kilometer-Strecke mit einem Strahlen: „Erstens, wenn man Läufer ist, guckt man nicht nach dem Wetter. Und zweitens war das für mich eine ganz neue Erfahrung. In der Gruppe ganz ohne Zeitstress einfach laufen. Da wird gebabbelt ohne Ende. Das ist wunderbar, ganz stressfrei“, schwärmte er. Der Lauf war so entspannt, dass man ihm die Anstrengung von 20 Kilometern gar nicht anzumerken war. „Und so zwei Kilometer vor Schluss“, führte er aus: „entwickelt sich noch eine Dynamik in der Gruppe. Läufer ziehen an und dann ist auch noch ein Trainingseffekt da.“

Seinen Eindruck teilten auch die Saarbrücker Katharina Rupp und Christian Schmieden. „Gut“, fühlte sich Rupp und ließ dabei die Anstrengung mit einem Lachen vergessen. „Man kommt mal an Orten vorbei, wo man nicht immer vorbeiläuft. Man sieht mal untypische Stellen der Stadt“, sagte sie. Ihr Laufpartner Schmieden schloss sich umgehend an: „Ich finde die Idee, mal kreuz und quer zu laufen, sehr gut gelungen. Das ist etwas anderes als die typischen Straßenläufe. Das war gegen Ende schon anstrengend. Aber es war ein gutes Erlebnis.“

Und genau dieses Erlebnis sei es, das auch den Ausrichter motiviere weiterzumachen. Eichler-Uebel: „Die Leute sind mit einem Strahlen im Gesicht ins Ziel gekommen. Ich bin sehr zufrieden. Es wäre nur schön gewesen, wenn man sich noch in den Biergarten setzen könnte.“

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