2. Volleyball-Bundesliga Der TV Holz stellt die Weichen

Saarbrücken/Holz · Der Volleyball-Zweitligist hat den Vertrag mit Trainer Frederik Scheller verlängert. Alex Donaghy und Anna Schupritt werden dagegen in der kommenden Saison nicht mehr für den TV Holz spielen. Neuzugänge gibt es noch nicht.

 Trainer Frederik Scheller gibt seinen Spielerinnen Anweisungen – ohne Erfolg. Der TV Holz hat sein letztes Heimspiel der Saison in der Multifunktionshalle der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken gegen den VC Wiesbaden II mit 0:3 verloren.

Trainer Frederik Scheller gibt seinen Spielerinnen Anweisungen – ohne Erfolg. Der TV Holz hat sein letztes Heimspiel der Saison in der Multifunktionshalle der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken gegen den VC Wiesbaden II mit 0:3 verloren.

Foto: Thomas Wieck

Der Grundstein für die Saison 2021/2022 ist gelegt: Frederik Scheller bleibt Trainer des Volleyball-Zweitligisten TV Holz. Auch Co-Trainer Sergej Danilov bleibt dem Verein erhalten. „Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit von Frederik Scheller und Sergej Danilov. Ihnen ist es trotz aller Unwägbarkeiten und Herausforderungen in dieser Saison gelungen, neue Impulse zu setzen und jede Spielerin und das Team insgesamt weiterzuentwickeln“, wird Geschäftsführer Philipp Grau in der Mitteilung des Clubs zitiert. Der Vorstand des TV Holz habe zudem entschieden, den Lizenz-Antrag bei der Volleyball-Bundesliga zu stellen.

Frederik Scheller war zum Jahreswechsel vom Co-Trainer in die Position des Interimscheftrainers aufgerückt, nachdem sich der Verein nach nur wenigen Monaten vom erst vor der Saison verpflichteten Henner Brockmeier getrennt hatte (wir berichteten). Zeitgleich verpflichtete der TV Holz den gebürtigen Weißrussen Sergej Danilov, um den vakant gewordenen Co-Trainer-Posten zu besetzen. Der 62-Jährige arbeitete zuvor unter anderem beim Liga-Konkurrenten VCO Dresden als Trainer des Bundesstützpunkts. Während Danilov nur im Trainingsbetrieb involviert ist, trägt Scheller bei den Pflichtspielen des TV Holz an der Seitenlinie die alleinige Verantwortung.

„Ich freue mich darauf, die Arbeit fortführen zu können. Die Spielerinnen sind jung und haben großes Potenzial“, sagt Scheller. Und er erklärt: „Das ist das Schöne am Trainerjob: die Mannschaft zu begleiten, zu sehen, wie sie und wie die einzelnen Spielerinnen sich entwickeln – und parallel dazu als Trainer zu wachsen.“ Der 30-Jährige sagt mit Blick auf die neue Saison: „In der Vorbereitung müssen wir nicht von Woche zu Woche an den akutesten Baustellen werkeln, sondern können mit Ruhe an der Entwicklung arbeiten. Ohne diesen terminlichen Druck durch den Spielplan.“

 Alex Donaghy verlässt den Zweitligisten TV Holz. Sie möchte in der ersten Liga spielen.

Alex Donaghy verlässt den Zweitligisten TV Holz. Sie möchte in der ersten Liga spielen.

Foto: Andreas Schlichter

Nicht nur im Trainerstab, auch im Kader gibt es Vertragsverlängerungen. So haben für die kommende Saison Sabine Weiß (20, Außenangreiferin), Lara Jülg (24, Diagonalspielerin) und Gina Lehnen (19, Libera) ihre Zusage gegeben. „Ich mache hier weiter, weil mir die Saison mega viel Spaß gemacht hat. Die Stimmung und die Akzeptanz untereinander sind richtig gut. Außerdem hat das gut geklappt mit meinen Praktika und den Trainings und Spielen. Das ist nicht selbstverständlich, dass akzeptiert wird, dass ich teilweise nur einmal die Woche ins Training kommen kann“, sagt die angehende Polizistin Sabine Weiß.

Die Kanadierin Alex Donaghy wird in der kommenden Spielzeit nicht mehr für den TV Holz ans Netz gehen. Die 26 Jahre alte Außenangreiferin zählt mit acht Auszeichnungen als „wertvollste Spielerin“ zu den wichtigsten Akteurinnen der Mannschaft. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung ist ihr Wunsch, in einer ersten europäischen Liga Fuß zu fassen.

„Auch Anna Schupritt wird nicht mehr für uns spielen. Sie ist zurück in ihre Heimat gezogen“, berichtet Geschäftsführer Philipp Grau weiter. Die 20-Jährige, die aus der Nähe von Freiburg stammt, war im vergangenen November aus gesundheitlichen Gründen aus der Mannschaft ausgeschieden und hatte seitdem kein Spiel mehr bestritten. Mit den restlichen Spielerinnen würden sich die Gespräche in der finalen Phase befinden, sagt Grau.

 Anna Schupritt spielt nicht mehr für TV Holz.

Anna Schupritt spielt nicht mehr für TV Holz.

Foto: TV Holz/Daniel Hengst

Der Abgang Donaghys und die Gewissheit, dass Schupritt nicht mehr für den TV Holz spielen wird, lässt gerade auf der Außenangreiferinnen-Position eine große Lücke entstehen. Mit dem aktuellen Kader, der rund zur Hälfte aus Spielerinnen besteht, die vor der Saison noch nicht in der 2. Bundesliga gespielt hatten, fehlt dem TV Holz die Konstanz, um im Mittelfeld der Liga spielen zu können und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Das bestätigte sich im letzten Heimspiel der Saison wieder. Am vergangenen Sonntag war der TV Holz in der Multifunktionshalle der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken in der Partie gegen den Tabellenzweiten VC Wiesbaden II chancenlos und verlor mit 0:3 (12:25, 19:25, 15:25).

Zugänge gibt es beim TV Holz noch nicht. Der Verein sei dabei, den Markt zu sondieren, lege aber Wert darauf, dass er sich nicht von einzelnen Spielerinnen abhängig machen möchte, erklärt Geschäftsführer Grau: „Unser Ziel ist es auch 2021/2022, Spielerinnen aus der Region die Möglichkeit zu geben, in der 2. Volleyball-Bundesliga zu spielen.“ Er mahnt zudem: „Wir gehen davon aus, dass auch die kommende Saison von der Pandemie geprägt sein wird. Diesen organisatorischen und finanziellen Kraftakt können wir nur gemeinsam mit unseren Partnern und den öffentlichen, sportfördernden Institutionen bewältigen.“

Im letzten Spiel der Saison 2020/2021 in der 2. Volleyball-Liga Süd ist der Tabellenzehnte TV Holz an diesem Samstag, 24. April, um 19 Uhr beim Tabellen-13. und Schlusslicht TV Waldgirmes zu Gast.

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