Basketball-Oberliga Der TuS ist wieder die Nummer eins

Saarbrücken · Der Basketball-Oberligist TuS Herrensohr ist nach drei Niederlagen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Er gewann das Stadtderby beim TBS Saarbrücken überraschend deutlich mit 90:69 und überholte den Gegner in der Tabelle.

 Einer gegen alle: Nael Hatahet vom TBS Saarbrücken hat den Ball und schaut, wo ein Mitspieler steht, während Benjamin Reinhard vom TuS Herrensohr (links neben ihm) ihn angreift. Daniel Latz (Nummer 9) und Shreeraman Ragavan Ponpathirkoottam (rechts) helfen, den Saarbrücker zu umzingeln.

Einer gegen alle: Nael Hatahet vom TBS Saarbrücken hat den Ball und schaut, wo ein Mitspieler steht, während Benjamin Reinhard vom TuS Herrensohr (links neben ihm) ihn angreift. Daniel Latz (Nummer 9) und Shreeraman Ragavan Ponpathirkoottam (rechts) helfen, den Saarbrücker zu umzingeln.

Foto: Heiko Lehmann

Noch zwei Minuten sind im Saarbrücker Stadtderby in der Basketball-Oberliga zu spielen. Der TuS Herrensohr führt in der Mügelsberghalle beim Tabellenvierten TBS Saarbrücken überraschend deutlich mit 83:66. Die Fans des Tabellenfünften klatschen bereits rhythmisch in die Hände. Die TuS-Spieler Shreeraman Ragavan Ponpathirkoottam und Benjamin Reinhard vergeben leichtfertig den nächsten Korb für die Gäste. Die Spieler lachen und klatschen trotzdem ab. An der Außenlinie wird Trainer Martin Schmitt, den in der Basketball-Szene alle nur „Cheezy“ nennen, fuchsteufelswild. „So ein Halligalli-Spiel gefällt mir überhaupt nicht. Wenn der Spielstand enger wäre, würden sie so einen Quatsch auch nicht machen“, sagt Schmitt – und regt sich auf. Zwei Minuten später ist aber alles wieder in Ordnung. Spieler, Fans und der Trainer des TuS Herrensohr liegen sich nach dem klaren 90:69 (48:40)-Sieg in den Armen und jubeln.

„Dass es so deutlich wird, hätte ich nicht gedacht. Wir haben heute sehr gut verteidigt und vorne mit schnellem Pass-Spiel überzeugt“, erklärt Schmitt. Auf der anderen Seite gab es lange Gesichter. Der favorisierte TBS Saarbrücken war im dritten und vierten Viertel nahezu chancenlos. „Wir haben einfach nicht gut verteidigt. Außerdem haben bei uns vier starke Spieler gefehlt. Die konnten wir einfach nicht ersetzen“, erklärt Spielertrainer Fred Addae. Vor allem die verletzungsbedingten Ausfälle der Topspieler Edouard Diouf und Denis Zubov machten dem TBS im Laufe der Partie deutlich zu schaffen.

Vor etwa 100 Zuschauern in der Mügelsberghalle hatten die TBS-Fans zu Beginn des Stadtderbys am Samstag noch etwas Hoffnung. Die Gastgeber konnten sich im ersten Viertel in vielen Eins-gegen-Eins-Situationen durchsetzen. Sie führten nach den ersten zehn Minuten mit 25:16. Doch danach drehte der TuS Herrenohr auf, dominierte in der Defensive unter dem eigenen Korb und spielte nach vorne extrem schnell.

Allen voran Shreeraman Ragavan Ponpathirkoottam war unter dem TBS-Korb nicht zu bremsen. Der Inder erzielte insgesamt 25 Punkte und zog dem TBS Saarbrücken im dritten Viertel den Zahn. „Ich war eineinhalb Monate in Indien und konnte nicht richtig trainieren. Es hat mich heute selber gewundert, dass ich so gut drauf war“, sagte Ponpathirkoottam.

Mit einer 71:50-Führung ging der TuS Herrensohr in das letzte Viertel. Noch gab sich der TBS Saarbrücken aber nicht geschlagen. Angeführt von Jimmy Peter Lauter versuchten die Gastgeber noch einmal alles. Der zweitliga-erfahrene Lauter, der mit einem Schnitt von jetzt 23,9 Punkten pro Spiel der beste Werfer der Oberliga ist, konnte den Abstand mit zwei „Dreiern“ etwas verkürzen, schüttelte aber beim Zurücklaufen in die eigene Hälfte ein ums andere Mal den Kopf. „Wir sind heute einfach nicht richtig durchgekommen. Der TuS hat stark verteidigt und sich den Sieg verdient“, sagte der Routinier. Und so wurde es in den Schlussminuten nur noch ein Schaulaufen, bei dem sich der TBS geschlagen gab und der TuS zum Leidwesen seines Trainers versuchte zu zaubern.

Nach drei Niederlagen in Folge ist Herrensohr mit dem 90:69 -Sieg in der Tabelle am TBS Saarbrücken vorbeigezogen und wieder bester Saar-Club. Der TuS und liegt nun mit 18 Punkten auf dem vierten Platz. Auch der TBS hat 18 Punkte und ist Fünfter, hat aber ein Spiel mehr absolviert. Sechs Spieltage vor dem Saisonende fehlen den beiden Saarbrücker Vereinen vier Punkte bis zur Tabellenspitze und zu einem möglichen Aufstieg in die zweite Regionalliga. Tabellenführer SG TV Dürkheim-Speyer II hat wie Herrensohr ein Spiel weniger und ist punktgleich mit der DJK Nieder-Olm und MJC Trier. Die Herrensohrer erwarten im nächsten Spiel am Sonntag, 10. März, im Sportzentrum Dudweiler um 17 Uhr den Tabellensechsten ASC Theresianum Mainz II. Der TBS Saarbrücken spielt am Samstag, 9. März, um 20 Uhr beim Tabellenneunten, der TVG Baskets Trier.

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