Bistum Trier Trierer Bischof Ackermann hält an Strukturreform fest

Trier · Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hält ungeachtet des römischen Bremsmanövers an der Strukturreform im Bistum fest. Er sei weiter der Überzeugung, dass der mit der Synode eingeschlagene Weg ein guter Weg in die Zukunft sei, sagt der 56-Jährige in einem Brief an die Gläubigen, der am Wochenende in allen Gottesdiensten des Bistum verlesen wurde.

 Der Trierer Bischof Stephan Ackermann.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann.

Foto: dpa/Harald Tittel

Ackermann hat sich mit dem Schreiben erstmals seit der Aussetzung des Synodengesetzes durch die römische Kleruskongregation öffentlich zu der Entscheidung geäußert.

Darin bedankt sich der Bischof noch einmal ausdrücklich für das Engagement so vieler Menschen bei der Erneuerung des kirchlichen Lebens in den Gemeinden. Auch jene, die von der Entscheidung aus Rom verärgert und enttäuscht seien, bitte er darum, sich vor Ort weiter im Sinne der Synode einzubringen. Was jetzt keinem helfe, sei eine Polarisierung und ein Gegeneinander verschiedener Parteien, was „ansatzweise leider schon zu spüren ist“.

Damit distanziert sich Ackermann indirekt von Äußerungen einiger Geistlicher, die den Mitgliedern der Priesterbruderschaft Unio Apostolica wegen deren Beschwerde in Rom Ungehorsam gegenüber dem Bischof vorgeworfen hatten. Der Bischof nimmt auch die Mitglieder der reformkritischen Initiative „Kirchengemeinde vor Ort“ ausdrücklich gegen die Vorwürfe in Schutz. Dass diese und die Priesterbruderschaft Beschwerde gegen das Synodengesetz eingelegt hätten, stehe ihnen rechtlich zu und diene einem ordentlichen Verfahren, meint Ackermann. Der 56-Jährige kündigte an, sich bei der von Rom angeforderten Stellungnahme für den mit der Synode eingeschlagenen Weg stark zu machen. Zwar sei jetzt eine Phase der Ungewissheit und neuer Herausforderungen eingetreten, so der Bischof, aber der Auftrag der Synode stehe nicht infrage.

Mit der Aussetzung des Synodengesetzes liegt die gesamte Strukturreform des Bistums derzeit auf Eis. Wie lange, ist unklar. Ursprünglich sollten die ersten 15 von 35 geplanten Großpfarreien Anfang Januar an den Start gehen. Die übrigen 20 XXL-Pfarreien sollten ein Jahr später folgen. Derzeit gibt es im Bistum Trier noch 887 Kirchengemeinden.

Zuletzt hatte es viel Zuspruch für Ackermann gegeben, darunter vom Katholikenrat, den Ordensoberen im Bistum sowie mehreren pastoralen Berufsgruppen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort