Jens Hartz verstärkt den SC Viktoria Hühnerfeld Torjäger will bald auch als Trainer siegen

Hühnerfeld · Jens Hartz hat in 20 Amateurfußballer-Jahren bei 15 Vereinen gespielt. Seine Trefferquote ist inzwischen legendär.

 Jens Hartz ist einer der stärksten saarländischen Stürmer der vergangenen 20 Jahre. Und er wird in der kommenden Saison Teil des Trainergespanns beim SC Viktoria Hühnerfeld.

Jens Hartz ist einer der stärksten saarländischen Stürmer der vergangenen 20 Jahre. Und er wird in der kommenden Saison Teil des Trainergespanns beim SC Viktoria Hühnerfeld.

Foto: Heiko Lehmann

Ein paar lockere Übungen mit dem Ball. Viel mehr ist noch nicht drin für Jens Hartz, den neuen Trainer des Fußball-Bezirksligisten SC Viktoria Hühnerfeld. „Ich hatte in der vergangenen Saison eine komplizierte Sehnenverletzung und habe zurzeit ein relativ strammes Fortbildungsprogramm bei der Polizei. Ich möchte es nicht übertreiben“, sagt Jens Hartz.

Der 37-Jährige ist Vollblutstürmer, hat in 20 Amateurfußball-Jahren bei 15 Vereinen gespielt und ist im Saarfußball eine Größe. Wegen der Sehnenverletzung konnte Jens Hartz in der vergangenen Saison für den Landesligisten SG Schiffweiler-Landsweiler-Reden nur elf Spiele absolvieren, erzielte aber acht Tore und trug so zur Meisterschaft des Vereins bei.

Danach wollte der 37-Jährige seine Fußball-Schuhe eigentlich an den Nagel hängen. „Wie das im Saarland so geht, hat mich ein Arbeitskollege gefragt, ob ich aushelfe und ich habe zugesagt. Aber ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich schon noch Lust auf Fußball habe. Ich bin ja noch fit“, sagt Hartz.

Sein Arbeitskollege ist Martin Munkelt. Er ist der zweite Teil des Hühnerfelder Trainergespanns. Martin steht im Tor und Jens ganz vorn im Sturm. Auf dem Platz kommen sich die beiden definitiv nicht ins Gehege. „Wir kennen uns schon lange, und ich glaube, das wird richtig gut. In der vergangenen Saison war mein Bruder Christian Munkelt noch Trainer. Doch er ist beruflich und privat zu sehr eingebunden. Mit Jens haben wir nun den perfekten Ersatz gefunden“, sagt Martin Munkelt.

Jens Hartz hat in seiner Blütezeit im saarländischen Amateurfußball in den höchsten Ligen Tore wie am Fließband erzielt. Egal ob in der Oberliga für die SV Elversberg oder in der Saarlandliga für die Spitzenteams wie den SC Brebach, den TuS Herrensohr oder den SV Auersmacher – Jens Hartz hat überall getroffen. „Ich mache ja seit meinem sechsten Lebensjahr nichts anderes als Tore schießen. Irgendwann muss man ja mal wissen, wo das Tor steht“, sagt der Torjäger und lacht.

Bei der SV Elversberg gehörte er in jungen Jahren sogar zum Profikader in der Regionalliga. Und genau in dieser Zeit hatte er auch das für ihn bis heute schönste Erlebnis im Fußball. „Es war bei einem Auswärtsspiel beim FC Bayern München II an der Grünwalder Straße. Damals spielten Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger noch in der zweiten Mannschaft der Bayern gegen uns. Aber die waren damals so jung, dass man sie noch gar nicht richtig kannte“, erzählt Jens Hartz.

Auch er war damals gerade erst 19 Jahre alt und half dem Elversberger Betreuer, nach der Ankunft in München den Bus auszuräumen. „Ich bin Bayern-Fan, seit ich denken kann, und für mich war das ganze Auswärtsspiel ein irres Erlebnis“, erinnert sich der saarländische Stürmer, wie es in den Katakomben des Stadions zum Karrierehöhepunkt kam. „Plötzlich legte mir jemand die Hand auf die Schulter, begrüßte mich mit stärkstem Münchner Dialekt und lobte mich, dass ich dem Betreuer half. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass es Gerd Müller war. Ich konnte im ersten Moment gar nichts sagen“, erinnert sich der Neu-Hühnerfelder.

Er stand plötzlich vor dem besten deutschen Stürmer aller Zeiten und Weltmeister von 1974. „Er war damals Co-Trainer bei Bayern II. Wir haben uns ein bisschen unterhalten. Es war toll, und ich werde das nie vergessen“, sagt Jens Hartz.

Und heute? Was geht noch vor dem gegnerischen Tor? „Ich glaube, Jens kann immer noch 30 Tore in der Saison schießen“, sagt Martin Munkelt augenzwinkernd. Jens Hartz muss lachen. „Dann darf ich mich aber nie verletzen, und die gegnerischen Abwehrspieler müssen mir auch sehr wohlgesonnen sein. Ich mache mir da keinen Druck. Wir wollen Spaß haben und unseren jungen Spielern etwas beibringen. An einem Tabellenplatz machen wir so etwas nicht fest“, sagt der erfahrene Stürmer, der Ende Juli wieder voll in die Vorbereitung beim SC Viktoria Hühnerfeld einsteigen möchte.

Vielleicht ist es ja die letzte Sommervorbereitung in seiner außergewöhnlichen Karriere.

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