Fußball auf dem Rastpfuhl Trainer und Torschützenkönig in einem

Saarbrücken · Spielertrainer Christoph Müller vom FC Rastpfuhl II wurde vergangene Saison mit 62 Toren in 23 Partien bester Torjäger des Saarlandes. Diese Marke wird er wohl nicht mehr knacken: Müller will Innenverteidiger werden.

 Christoph Müller beim Torjubel. Beeindruckende 62 Mal durfte er sich so in der vergangenen Saison über ein Tor freuen. 

Christoph Müller beim Torjubel. Beeindruckende 62 Mal durfte er sich so in der vergangenen Saison über ein Tor freuen. 

Foto: FNS/Mohr

Es „müllerte“ in der letzten Saison ganz schön oft bei Fußball-Kreisligist FC Rastpfuhl II. Spielertrainer Christoph Müller gelangen satte 62 Treffer in nur 23 Partien. Damit schnappte sich der 29-Jährige den Titel des erfolgreichsten Torjägers im ganzen Saarland.

Fast ging diese stolze Bilanz am Saisonende im Aufstiegsrunden-Hickhack um den FC Rastpful II ein wenig unter. Vizemeister Rastpfuhl II wurde zunächst nach dem Halbfinale am „grünen Tisch“ aus der Aufstiegsrunde geworfen, durfte dann doch im Endspiel ran und verlor gegen den VfB Differten (2:3).

Eine Woche später gab es ein Happy-End: Da der FC St. Arnual II sein Team aus der Bezirksliga Saarbrücken zurückzog, steigt Rastpfuhls Reserve als Nachrücker auf. „Die Freude darüber ist zwar nicht ganz so groß, wie wenn wir gegen Differten gewonnen hätten, aber dennoch ist sie natürlich da“, sagt Müller.

Vor allem, weil der Spielertrainer hofft, dass er und sein Team in der höheren Liga mehr gefordert werden. „Die Gegner in der Bezirksliga sind viel stärker, da wird mehr Fußball gespielt. Auf Dauer macht es auch keinen Spaß, immer 8:0 zu gewinnen“, erzählt der Torjäger.

Aber Müller bleibt bescheiden: „Ich habe auch so viele Tore geschossen, weil wir mit Jeremy Pahl und Manuel Vallone zwei Außenbahnspieler hatten, die eigentlich zu gut für die Kreisliga sind.“ Doch auch wenn man gut „gefüttert“ wird, muss man als Stürmer die Dinger natürlich erst einmal machen.

„Vielleicht habe ich mir schon als Kind angewöhnt, immer richtig zu stehen, weil ich zu faul zum Laufen bin“, erklärt der FC-Spielertrainer lachend. Hinzu kommt noch der Druck im Training. „Auch da muss ich immer alle Bälle wegmachen. Wenn ich da eine Chance vergebe, fragen mich die Mitspieler immer direkt, wie ich so viele Tore schießen kann“, ergänzt Müller grinsend.

Schon in den Spielzeiten 2015/16 und 16/17 gelangen Müller insgesamt 45 „Buden“ für die „Erste“ des Clubs in der Landes- und Verbandsliga. Dann stoppte ein Sehnenabriss im Adduktorenbereich den Torjäger für einige Zeit. Müller musste sich operieren lassen – und als er verletzt war, übernahm er das Trainer­amt bei der Reserve des FC. Nach der Genesung ging Müller dort dann auch als Spieler aufs Feld.

Dabei wäre die Karriere des Stürmers vor seinem Wechsel in den Saarbrücker Stadtteil fast schon zu Ende gewesen. Müller spielte vor vier Jahren beim ASC Dudweiler und überlegte ernsthaft, seine Schuhe an den Nagel zu hängen. „Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Lust mehr auf Fußball“, verrät der Saarbrücker.

Das änderte sich durch einen alten Weggefährten: Christian Puff, mit dem Müller gemeinsam in der Jugend beim ATSV Saarbrücken spielte, wurde damals gerade Trainer beim damaligen Landesligisten vom Rastpfuhl. Puff suchte noch einen Stürmer und überredete Müller, mit ihm zu kommen. „Vorher habe ich nur in der Kreis- und in der Bezirksliga gespielt“, verrät der Angreifer. „Deshalb hat es mich gereizt, es mal in der Landesliga zu versuchen.“ Das funktionierte von Anfang an gut – und so kam der Spaß zurück. „Das, was seitdem passiert ist, habe ich also alles Christian zu verdanken“, freut sich Müller.

Trotz seiner enormen Erfolgsquote will der saarländische Top-Torjäger jetzt das Sturmzentrum verlassen. „Ich will nächste Saison überwiegend Innenverteidiger spielen, weil wir meiner Meinung nach Probleme im Spielaufbau haben“, sagt der Angreifer.

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