Musik in der Landeshauptstadt Piano-Virtuose versüßt den Kultursommer
Saarbrücken · Thomas Layes kann mit seinem Spiel ein gesamtes Orchester ersetzen. In diesem Sommer ist er in Saarbrücken zu hören.
Er ist der eifrigste Protagonist der „Kleinen Abendmusik“, die im August und September anstelle der Saarbrücker Sommermusik und der Serenadenkonzerte – beide müssen Corona-bedingt ausfallen – die heißen Tage in diesem Jahr kulturell versüßen hilft.
Gleich dreimal schickt sich Thomas Layes bei dem kleinen Festival unter den Fittichen des Saarbrücker Kulturamts an, in die Klaviertasten zu greifen: Bei den Projekten zur Abendmusik-Eröffnung am Samstag, 8. August, im Pingusson-Bau, und zum Finale am Donnerstag, 24. September, im Saarlandmuseum (jeweils um 19 Uhr) sitzt Layes am Konzertflügel.
Obendrein bestreitet er am Sonntag, 6. September, im Pingusson-Bau ab 17 Uhr ein dreistündiges Solokonzert mit Noten von Johann Sebastian Bach.
Thomas Layes ist einer der kompetentesten Klassikpianisten unserer Region. Der in Frankfurt am Main geborene Musiker besticht durch sein ungemein ausdrucksstarkes, kraftvolles und virtuoses Spiel und obendrein durch das Tempo, mit dem er sich selbst kniffligste Notentexte aneignen kann.
So studierte er jüngst innerhalb kürzester Zeit Beethovens Sechste Sinfonie in einer Soloklavier-Bearbeitung von Franz Liszt ein – seine Interpretation landete am Weltumwelttag als Videobeitrag des Regionalverbands Saarbrücken zum internationalen Beethoven Pastoral Project auf Youtube. Die Flinkheit von Thomas Layes in Sachen Einstudieren und Umsetzen hochkarätigster Werke steht in Zusammenhang mit seinem Beruf als Korrepetitor – also als Musiker, der mit einem Klavier schon mal ein ganzes Orchester ersetzen können muss.
Seit 1998 hat der uneitle Vollblutmusikus einen Lehrauftrag für Korrepetition an der Hochschule für Musik Saar (HfM). Layes, der 2011 den Sonderpreis für die beste Klavierbegleitung beim Saarbrücker Walter-Gieseking-Wettbewerb einheimste, greift nicht nur für zahlreiche HfM-Klassen in die Tasten, er korrepetierte außerdem bereits bei Meisterkursen in Detmold, am Salzburger Mozarteum und bei Opera mobile, dem Opernprojekt der Großregion Saar-Lor-Lux.
Der an der HfM bei Bernd Glemser ausgebildete Pianist studierte überdies Orgel bei Bernhard Haas, er absolvierte Meisterkurse in Liedbegleitung bei Roger Vignoles und Irwin Gage und in Kammermusik bei Eduard Brunner und Diemut Poppen.
Layes ist Förderpreisträger der Stadt Saarbrücken und Inhaber zahlreicher weiterer Auszeichnungen. Er tritt als Soloorganist, Mitglied diverser Ensembles und als Orgelbegleiter von Chören in Erscheinung. Jenseits des Klassikgenres ist er von Zeit zu Zeit zudem im Jazzsektor aktiv.
Immer häufiger engagierte sich das robuste Ausnahmetalent in den vergangenen Jahren in der hiesigen freien Szene, so auch bei der Saarbrücker Sommermusik. Bei der Kleinen Abendmusik spielt Thomas Layes nun am Sonntag, 6. September, im Pingusson-Gebäude bei einem Soloauftritt Bachs Wohltemperiertes Klavier Teil 2 BWV 870 bis 893: ein Mammutkonzert, das insgesamt von 17 Uhr bis 20 Uhr dauert und in Hör-Einheiten von je rund einer halben Stunde eingeteilt wird. Jeweils hat nur ein einziger Besucher Zutritt; ausnahmsweise können sich Paare anmelden. Die exakten Uhrzeiten werden bei der Reservierung mitgeteilt.
Immerhin 50 Besucher dürfen schließlich das Finale der Abendmusik am Donnerstag, 24. September, um 19 Uhr im Saarlandmuseum besuchen: Zusammen mit Daniel N. Seel greift Thomas Layes bei dem „Das ferne Anfassen“ betitelten Abend in die Pianotasten. Claudia Kemmerer (Mezzosopran) und Ralf Peter (Tenor) übernehmen die vokale Leitung der „musiktheatralen Annäherungen an Franz Werfel“.
„Heimat, die ich suche – Konzerttrip ins Ungewisse“ heißt es nun zum Start der Kleinen Abendmusik am Samstag, 8. August, um 19 Uhr: Ralf Peter (Tenor) und Thomas Layes (Piano) widmen sich Liederzyklen von Mahler, Janácek und Krenek über Aufbruch, Abschied und Bewegung.
Mit von der Partie ist der Wahl-Saarbrücker Komponist Daniel Osorio mit elektroakustischer Musik. Spielort ist wieder das denkmalgeschützte Pingusson-Gebäude in der Hohenzollernstraße 60, das diesmal 50 Interessierte heimsuchen dürfen.
Anmeldung und weitere Informationen unter Telefon (06 81) 9 05 49 02 und -49 03, E-Mail an thomas.hartmann@saarbruecken.de oder thomas.altpeter@saarbruecken.de.