„Sehe da kaum eine Veränderung zur aktuellen Situation“ Tempo 30 in Saarbrücken – Die SZ-Leser halten wenig von der Idee

Mehr Sicherheit im Straßenverkehr – Saarbrücken will mit neuen Tempo-30-Zonen den Verkehr in der Stadt beruhigen. Die SZ-Leser auf Facebook halten dies nicht für den richtigen Weg – und sehen ganz andere Probleme.

Tempo 30 in Saarbrücken – Die SZ-Leser halten wenig von der Idee
Foto: picture alliance / dpa/Markus F¬ahrer

Die Stadt Saarbrücken will in mehreren Straßen ein Geschwindigkeitslimit von 30 km/h einführen. Dadurch soll eine durchgängige Tempo-30-Zone in der Innenstadt entstehen. So soll der Verkehr effizienter und klimaschonender werden.

Doch die Leser der Saarbrücker Zeitung sehen dieses Vorhaben kritisch. Weniger weil sie schneller fahren wollen, vielmehr wird der Nutzen der Aktion angezweifelt. „Nach dem Plan sind die für Tempo 30 vorgesehenen Straßen tagsüber eh meist dicht“, schreibt Gerda Hector auf Facebook.

20 Km/h schneller als bisher“

Auch Harald Hoenig bewertet die Verkehrslage ähnlich. „Sehe da kaum eine wesentliche Veränderung zur aktuellen Situation. Kaum eine Straße in der Innenstadt lässt tagsüber eine Geschwindigkeit von mehr als 30km/h zu.“ Und manch einer kommentiert die vollgestopften Straßen mit Galgenhumor. „Das sind dann fast 20 Km/h schneller, die man in der Stadt schneller fahren kann als bisher“, schreibt Oliver Schmidt. 

Hinzu komme, dass die neuen Geschwindigkeitsregeln auch eingehalten werden müssten. „Die Einhaltung von Tempo 30 sollte dann auch kontrolliert werden. Für die Trierer Straße wäre das ein echter Sicherheitsgewinn“, schreibt Mark Baumeister. Er kritisiert aber auch die allgemeine Verkehrspolitik der Stadt. „Saarbrücken hat eine unmögliche Verkehrsführung, ein Wirrwarr aus Einbahnstraßen und praktisch für jeden Anlass eine Ampel. An diesen Problemen wird sich nichts ändern.

Grünanlagen statt Parkhäuser

Christian Umlauf hat deshalb eine radikalere Vorstellung, wie sich der Verkehr in der Innenstadt verbessern könnte. „Nur Anwohner in die Innenstadt lassen, ansonsten Saarbahn mit PR Parkplätzen außerhalb ausbauen, Ticket für Parkplatz ist dann auch Ticket für die Bahn. Parkhäuser sind dann überflüssig und könnten Wohnungen und Grünanlagen weichen“, schreibt er.

Für Daniel Fischbach dagegen ist eine autofreie Stadt kaum erstrebenswert. „Wer Paris, London oder Berlin mit Saarbrücken [...] vergleichen will, hat wohl da etwas falsch verstanden. Alleine die Infrastruktur mitsamt deren ÖPNV spielt in einer Liga, Lichtjahre von der saarländischen entfernt.“

Urlaubsflair

Thomas Duppe gibt allerdings zu bedenken, dass autofreie Städte durchaus gemocht werden, nur eben nicht hier. „Im Urlaub bejubelt man die autofreien Städte als Flair, daheim will man in die Läden fahren“, schreibt Duppe. 

Die Verkehrsprobleme der Stadt Saarbrücken sind laut den SZ-Lesern also vielschichtig, und ihrer Meinung nach kaum mit Tempo-30-Zonen zu lösen. Bis es überhaupt so weit kommt, könnte es noch dauern. Dem saarländischen Verkehrsministerium liegt nach Angaben eines Sprechers bislang kein konkreter Antrag vor.

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