Quierschied Masken für Senioren und Ärzte

Göttelborn · SV Germania Göttelborn organisiert die Herstellung der „Germania Maulkörbchen“

 Selbst genähte Atemschutzmasken  Symbolfoto: Marius Becker/dpa

Selbst genähte Atemschutzmasken Symbolfoto: Marius Becker/dpa

Foto: dpa/Marius Becker

Der Vereinssport im Saarland ist zum Erliegen gekommen. Hallen und Sportplätze stehen leer – für Sportfans seit gefühlt einer Ewigkeit. Viele Clubs bangen um ihre Zukunft und betrauern das fehlende Vereinsleben. Dass Sport mehr ist als ein 1:0 und dass Gemeinschaft weit über das eigene Clubheim hinaus geht, beweist zurzeit der SV Germania Göttelborn.

„Eigentlich sollte über Ostern zum achten Mal die Klaus-Fischer-Fußballschule bei uns Station machen. Das Catering für die Jungs und Mädels hätten dabei wie immer einige Frauen aus dem Ort übernommen“, erzählt Horst Zimmer, der Vorsitzende der Germania, „da wir die Veranstaltung ja jetzt absagen mussten, kamen die Damen auf eine andere Idee: Sie nähen „Germania Maulkörbchen“ – Stoffmasken die über Mund und Nase reichen. Die werden ja im Moment gebraucht.“

150 waren relativ schnell fertig und mussten nicht lange auf Abnehmer warten. „Ich habe mit Bürgermeister Lutz Maurer Kontakt aufgenommen und vorgeschlagen, sie in den beiden Seniorenheimen in der Gemeinde zu verteilen. Er hat dann den Kontakt hergestellt, und wir haben die Masken schließlich vorbeigebracht“, berichtet Zimmer.

Darüber hinaus konnte man gespendete 35 „richtige“ Schutzmasken der Qualitätsstufen FFP 2 und FFP 3 an eine ortsansässige Ärztin weitergeben. Und die Aktion soll in Zukunft fortgesetzt werden. „Leute stiften Hemden oder Bettwäsche, die nicht mehr benötigt wird, andere liefern Gummibänder“, sagt Zimmer, „es beteiligen sich auch mehr und mehr Freiwillige beispielsweise aus dem Bergmanns-, Turn- oder Karnevallsverein.“

Die Verteilung der Materialien und das Einsammeln der fertigen Masken organisiert der Verein. Alles läuft kontaktlos. Pakete werden an den Haustüren abgeholt oder abgestellt. Die aktuell in Arbeit befindlichen Masken sollen zunächst an ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger in Göttelborn verteilt werden, so die Organisatoren.

„Wir wollen da eigentlich kein großes Aufsehen erregen und schon gar nicht irgendeinen Cent daran verdienen“, betont der Vorsitzende des Fußballvereins – darum geht es. Und ich denke, gerade in diesen Tagen, sollten wir einander helfen, wo wir können.“

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