,,Wir hoffen auf einen friedlichen Abend“

Sulzbach · „Freiheit, Toleranz, Weltoffenheit – Sulzbach zeigt sich weltoffen.“ Mit diesem Leitgedanken bevölkern kommende Woche vermutlich viele Menschen die Straßen der Stadt – im Hinblick auf die angekündigte Demo der Gruppierung ,,Saarländer gegen Salafisten“.

Eine halbe Stunde bevor am 2. März die Organisation "Saarländer gegen Salafisten " (Sagesa), angeführt von NPD-Politiker Sascha Wagner, durch die Sulzbacher Straßen zieht, werden sich am Ensemble der Salzbrunnenhäuser diejenigen versammeln, die für ein Miteinander der Kulturen eintreten.

"Wir hoffen auf rund 1000 Leute", sagt Organisatorin Anneliese Maaß. Unter dem Motto "Freiheit, Toleranz, Weltoffenheit - Sulzbach zeigt sich weltoffen" wollen die Veranstalter ab 18 Uhr mit Kundgebungen, Musik und Tanzvorführungen ein Zeichen setzen für das interkulturelle Leben in der Stadt. "Es war spannend, aber auch anstrengend, das alles in der Kürze der Zeit zu organisieren. Doch es ist eine gute Sache, für die wir uns einsetzen. Auch als Christ mache ich das", erklärt die Gemeindereferentin der katholischen Pfarreiengemeinschaft Sulzbach zu ihren Beweggründen. Und: "Wir haben in Sulzbach 69 andere Nationalitäten, die in Frieden zusammenarbeiten und leben. Eine Bereicherung der Stadt. Wir wollen die Fortsetzung des Dialogs zwischen den verschiedenen Kulturen."

Ein wenig unterstützt wurde die Sulzbacherin bei der Organisation vom Saarbrücker Bündnis "Bunt statt braun". "Wir haben das Bündnis konsultiert, um von seinen Erfahrungen zu profitieren", erklärt Maaß.

Zunächst habe man versucht, für die Demo den Ravanusaplatz zu nutzen, dieser wurde aber bereits von den Sagesa-Demonstranten belegt. Um jedoch ein Zusammentreffen der beiden Gruppen zu vermeiden - die Sagesa plant unter anderem ab 18.30 Uhr vom Bahnhof aus über die Sulzbachtalstraße zum Marktplatz zu ziehen - habe man sich letztendlich für den Platz an den historischen Salzhäusern entschieden.

"Wir wollen keine Provokation. Wir hoffen auf einen friedlichen Abend mit einem schönen und bunten Programm. Daher wird unsere Kundgebung auch etwas entfernt auf dem Joseph-Todesco-Platz an den Salzbrunnenhäusern stattfinden, damit es zu keinen Zusammenstößen kommt."

Bereits am Donnerstag verabschiedete der Stadtrat einstimmig die Resolution "Sulzbach für Freiheit und Toleranz". Damit setzen die Kommunalpolitiker ein klares Signal. Die Resolution gilt als Zeichen gegen die Demonstration "Saarländer gegen Salafisten ". Auf Antrag der Linken-Fraktion verzichteten die Stadträte diesmal zudem auf ihr Sitzungsgeld. Die rund 400 Euro sollen Teil der Finanzierung der Kundgebung an den Salzbrunnenhäusern werden. Eventuell soll jedem Kundgebungsteilnehmer am Ende ein Pflänzchen überreicht werden - als Symbol für das Wachsen von Weltoffenheit und Toleranz in Sulzbach .

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