„Gänsehautmomente“ Neuweiler zeigt Herz und hilft Ukrainern

Sulzbach · Im Sulzbacher Stadtteil Neuweiler macht die Initiative „Neuweiler zeigt Herz“ vor, wie es gelingen kann, Flüchtenden aus der Ukraine schnell, direkt, bedarfsgerecht und unkompliziert zu helfen.

 Die Gruppe bei einem Ausflug in den Saarbrücker Zoo.

Die Gruppe bei einem Ausflug in den Saarbrücker Zoo.

Foto: Bianca Kappler

Was sich nach Ausbruch des Krieges mit nur einem Kontakt des Neuweiler Bürgers Marzin Sygnovski in die ukrainische Stadt Lviv in kürzester Zeit im Sulzbacher Stadtteil entwickelt hat, ist einzigartig. Inzwischen hat sich in Neuweiler, St. Ingbert und Dudweiler ein Netzwerk aus etwa 50 Familien zusammengetan, um den Flüchtenden schnelle und unbürokratische Soforthilfe anzubieten. „Es wurde uns nahegelegt, doch einen Verein zu gründen“, erzählt Bianca Kappler, die Gründerin der Initiative, die zusammen mit ihrer Freundin Tanja Beck-Latour viele Fäden in der Hand hält. „Wir haben diesen Weg bewusst nicht gewählt, denn der hätte nur Zeit gekostet und die Flüchtenden, die in Neuweiler angekommen waren, hatten diese Zeit nicht.“ Vielmehr hatten viele von ihnen nicht mehr als eine Tasche oder einen Beutel mit dem Notwendigsten in der Hand und mussten zunächst einmal mit einem vernünftigen Schlafplatz und mit einer gesicherten Ernährung versehen werden. „Die Situation der ankommenden Flüchtenden hat mich und viele andere natürlich nicht kalt gelassen“, erinnert sich Bianca Kappler, die sich unverzüglich nach Mitstreitern umschaute und eine WhatsApp-Gruppe gründete, um Wohnraum, Matratzen, Einrichtungsgegenstände, Spielsachen für die Kinder und finanzielle Mittel zu sammeln. Nicht nur die Hilfsbereitschaft, zu spenden, war enorm, sondern noch vielmehr die Bereitschaft, selbst aktiv zu helfen. So wurde nicht nur vor Ort in Neuweiler Hilfe geleistet, sondern auch mit Hilfstransporten an die polnisch-ukrainische Grenze Unterstützung in Form von Medikamenten, Lebensmitteln und Kleidung geleistet. „Die Kontakte von Marzin Sygnovski in die Stadt Lviv erleichterten dabei vieles“, sagt Kappler. „In Neuweiler selbst hatten sich inzwischen besonders viele Frauen und Mütter der Initiative angeschlossen und legten sich mächtig ins Zeug, um sich über die Grundversorgung hinaus vor allem auch um die Belange der Kinder zu kümmern.“