Weltmeister grillt für die gute SacheGlockenturm der Kirche kostete 350 000 Euro

Neuweiler. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Weltmeister nach Neuweiler kommt. Am Samstag gab Grillweltmeister Thomas Zapp aus Blieskastel-Ballweiler im Pfarrgarten der katholischen Pfarrei St. Hildegard Kostproben seines Könnens. Anlass war das Glockenturmfest des Arbeitskreises "Helfende Hände" der Pfarrei

 Grillweltmeister Thomas Zapp vor dem neuen Glockenturm in Neuweiler. Foto: Iris Maurer

Grillweltmeister Thomas Zapp vor dem neuen Glockenturm in Neuweiler. Foto: Iris Maurer

Neuweiler. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Weltmeister nach Neuweiler kommt. Am Samstag gab Grillweltmeister Thomas Zapp aus Blieskastel-Ballweiler im Pfarrgarten der katholischen Pfarrei St. Hildegard Kostproben seines Könnens. Anlass war das Glockenturmfest des Arbeitskreises "Helfende Hände" der Pfarrei. Gemeinsam mit dem Partyservice Petak organisierte der Arbeitskreis die Fete. Leiter Edwin Petak berichtete: "Ich habe Thomas Zapp bei einer Veranstaltung kennen gelernt. Ich habe ihn gefragt, ob er für einen guten Zweck nach Neuweiler kommt. Er hat spontan zugesagt." Es muss aber nicht immer Schwenkbraten sein. An kulinarischen Köstlichkeiten legte der 48-jährige Weltmeister aus Ballweiler glasierten Schweinerücken auf den Grill. Natürlich hat Zapp noch wesentlich mehr in seinem Repertoire, beispielsweise Krabbenbratwurst oder gefüllte Rinderhüfte. "Diese Spezialitäten sind aber für ein solches Fest nicht geeignet", erklärte er. Das wäre doch zu aufwändig. "Die Spareribs von Thomas Zapp sind einzigartig. Ich kann sie nur empfehlen", betonte Michael Kleinz vom Arbeitskreis. "Ich habe schon mal versucht, sie nachzumachen", erzählte er und fügte mit einem Schmunzeln an: "Es ist mir aber nicht gelungen." Viele Besucher des Festes nutzten die Gelegenheit und schauten dem Grillweltmeister beim seinem Schaffen am Feuer über die Schulter. "Welches Holz nutzen sie fürs Feuer?" Das war die am häufigsten gestellte Frage. "Auf keinen Fall Tropenholz. Am besten ist Holzkohle aus Buchenholz", erklärte Zapp den neugierigen Hobbygrillern. Fürs Grillen schwört der Weltmeister auf die so genannten Barbecue-Smoker. Bei diesen Geräten liegen die Speisen nicht direkt über dem Feuer. Die Feuerquelle ist an der Seite, so dass das Fleisch oder was sonst auf dem Grill liegt, in der heißen Luft gegart, beziehungsweise geräuchert wird. Allerdings sei auch ein Schwenker gut zum Grillen. Seit fünf Jahren sind Zapp und seine Ehefrau Silvia Anhänger der Gourmet-Variante des Grillens. Sie experimentieren mit veschiedenen Fleischsorten, Gemüse, Teig- und Wurstwaren, oder mit Fisch und Obst. Nach der Vorabend-Messe in der katholischen Pfarrei St. Hildegard waren alle Plätze im Pfarrgarten besetzt. Grillweltmeister Thomas Zapp und seine Ehefrau Silvia hatten alle Hände voll zu tun. Bis in die späten Abendstunden glühten die Barbecue-Smoker. Aber auch die Freunde der Rostwurst oder des Schwenkbratens kamen auf ihre Kosten. Thomas Maus, der Grillmeister vom Arbeitskreis "Helfende Hände", gab für die Zubereitung dieser Speisen sein Bestes. Übrigens: Der Erlös aus dem Glockenturmfest wird für die Fertigstellung der restlichen Arbeiten am Turm verwendet. Neuweiler. Er ist 16,5 Meter hoch und steht direkt vor dem Gotteshaus, der neue Glockenturm der katholischen Pfarrei St. Hildegard in Neuweiler. Es handelt sich um ein mit Holz verkleidetes Stahlgerüst mit Platz für die vier Neuweiler Glocken. Sie hingen bis 2005 im knapp doppelt so hohen Beton-Turm neben der Kirche. 1999 wurden in dem Turm statische Probleme festgestellt. Die Glocken mussten schweigen - knapp zehneinhalb Jahre lang. An Heilig Abend 2009 läuteten sie wieder. Dass das Glockengeläut wieder erklingen konnte, war für die Gemeinde ein hartes Stück Arbeit. Ein Abriss mit anschließendem Neubau am ursprünglichen Platz war nicht machbar, und eine Sanierung des Turms erwies sich als zu teuer. In Abstimmung mit dem Bistum Trier und dem Saarbrücker Architekturbüro Krüger & Krüger entschied sich der Verwaltungsrat der Pfarrei für einen Vorschlag des Architekten Gottfried Böhm aus Köln. Er hatte bereits das 1957 eingeweihte Gotteshaus in Neuweiler entworfen - allerdings ohne den Turm. Der alte Glockenturm wurde dann im November 2005 abgerissen. Die vier Glocken kamen in den Eingang der Kirche, da sich die Arbeiten für das neue Glockengerüst verzögerten. Nachdem die Arbeiten schließlich im August vergangenen Jahres begonnen hatten, konnten die Glocken im November aufgehängt werden. Rund 350 000 Euro kostete das ganze Projekt mit Abriss, Neubau und Neugestaltung des Außengeländes. Der Vorplatz wurde mit Pflastersteinen neu gestaltet, direkt vor der Kirche wurden Rollrasen verlegt und neuer Rasen eingesät. 170 000 Euro Zuschuss bekommt die Gemeinde vom Bistum Trier, knapp 150 000 Euro hat der Kirchbauverein aufgebracht. Manfred Arand, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, sagt: "Seit Jahren fließt der Erlös der Pfarrfeste auf das Konto. Zudem gibt es im Laufe eines Jahres immer wieder verschiedene Aktionen zugunsten des Glockenturms." ll "Die Spareribs von Thomas Zapp sind einzigartig. Ich habe versucht, sie nachzumachen. Es ist mir aber nicht gelungen."Michael Kleinz, Arbeitskreis "Helfende Hände"

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