Konflikt in Sulzbach „Wir werden das alleine nicht schaffen“

Hühnerfeld · Konflikt mit Zugewanderten: Was Einheimische in Hühnerfeld jetzt von Politik und Verwaltung erwarten.

 Die Lage in der Trenkelbachstraße von Hühnerfeld beschäftigt die Sulzbacher Kommunalpolitik, seit die Betroffenen den Konflikt mit Zuwanderern öffentlich gemacht haben.

Die Lage in der Trenkelbachstraße von Hühnerfeld beschäftigt die Sulzbacher Kommunalpolitik, seit die Betroffenen den Konflikt mit Zuwanderern öffentlich gemacht haben.

Foto: BeckerBredel

(bub) Die Bewohner des Trenkelbachviertels in Hühnerfeld fühlen sich von ausländischen Nachbarn bedroht, und sie fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen (wir berichteten).

Als Folge der daraus resultierenden Recherchen unserer Zeitung gab es Reaktionen der Sulzbacher Stadtverwaltung und der Polizeiinspektion Sulzbach. Außerdem setzte sich der Stadtrat mit dem Thema auseinander. Die SZ erkundigte sich bei Anwohnerin Birgit Brenner nach der aktuellen Lage. Sie hatte mit ihrem offenen Brief die Situation im Sulzbacher Stadtteil öffentlich gemacht.

„Letzte Woche gab es eine Stadtratssitzung, unser Problem wurde in dieser Sitzung vorgezogen und auf die Tagesordnung gesetzt“, erzählt Birgit Brenner. „Wir hatten die Möglichkeit, uns in dieser Sitzung selbst zu äußern, und ich brachte zwei Beispiele zur Sprache.“

Sie sagt, die Nachbarschaft habe viel zu lange damit gewartet, an die Öffentlichkeit zu gehen. „Das ist nicht nur ein Nachbarschaftsproblem, das Ganze geht tiefer. Wir werden das alleine nicht schaffen, daher habe ich an den Stadtrat appelliert, dass wir nur gemeinsam eine Lösung finden können. Immerhin wird hier auch der Ruf der Stadt geschädigt.“

Nach der Presseberichterstattung sei die Lage weiterhin angespannt: „Wir konnten sehen, wie nach den Gesprächen an den betreffenden Häusern öfter dunkle Limousinen vorgefahren sind. Daher kommt bei uns die Angst auf, ob hier vielleicht Dritte hinzugerufen wurden. Außerdem hat einer der Bewohner aus dem Auto heraus gefilmt. Was er gefilmt hat, wissen wir aber nicht.“ Birgit Brenner und ihre Nachbarn sind der Meinung, dass etwas auf sie zukommt.

„Es stand im Raum, wir sollten ein Nachbarschaftsfest organisieren, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Doch ich kann mich nicht mit jemandem bei Kaffee und Kuchen an den Tisch setzen, der vorher drohte, mich umzubringen.“

Brenner zufolge ist es in den vergangenen Tagen dann aber doch „ruhig geworden“. Sie sagt: „Am Samstag habe ich die Straße gefegt und konnte endlich wieder die Vögel zwitschern hören. Es gibt kein Hupkonzert mehr, es wird nicht mehr lautstark Gas gegeben in der Straße.“ Doch so ganz traut sie dem Frieden nicht.

„Wir rüsten auf. Drei Familien haben nun schon Überwachungskameras installiert. Denn besonders nachts haben wir Angst, dass etwas passiert.“

Die Stadt Sulzbach lud die Anwohner nun zu einem klärenden Gespräch am kommenden Donnerstag ein. „Zu dem Gespräch sind Vertreter unserer Probleme und vier Personen aus den anderen Haushalten geladen. Außerdem kommen Bürgermeister Adam, das Ordnungsamt und die Polizei dazu. Ich hoffe, dass die betreffenden Parteien aus unserer Nachbarschaft wirklich kommen und dass es zu einem klärenden Gespräch und damit zu einer Lösung führt.“

Wie eine Anfrage bei der Stadt Sulzbach ergab, sind die Parteien zwar geladen, doch bis Montagnachmittag habe man noch keine Rückmeldung von den ausländischen Nachbarn erhalten. Man wisse daher nicht, ob der Gesprächstermin stattfindet. Und wenn, dann sei er nicht öffentlich.

Man werde die Medien im Nachgang über die Ergebnisse informieren, sagte Stadt-Pressesprecherin Anne Allenbach.

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