Mitte November sorgte ein Rundschreiben der Stadtwerke Sulzbach an ihre Kunden bei einem SZ-Leser aus Altenwald für Empörung. Darin zu lesen war, dass die Stadtwerke zum 1. Januar 2015 ihre Strompreise erhöhen - und das, obwohl zahlreiche andere Stromversorger ihre Preise senken.

In dem Schreiben der Stadtwerke an ihre Kunden wird die Preissteigerung wie folgt begründet: "Kostensteigerungen, gerade im Bereich der Netzentgelte, konnten durch die Senkungen der staatlichen Umlagen, wie beispielsweise die Kosten zur Förderung erneuerbarer Energien (genannt: EEG-Umlage), nur zum Teil kompensiert werden." Der Strompreis wird in der Grundgebühr um brutto 14,28 Euro und beim Arbeitspreis um brutto 0,357 Cent pro Kilowattstunde erhöht. Ein Beispiel: Für einen Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 2500 Kilowattstunden ergeben sich Mehrkosten von etwa 1,94 Euro pro Monat, also 23,28 Euro pro Jahr. Laut Elmar Müller , Pressesprecher der Stadtwerke Sulzbach , sind rund 9000 Kunden von dieser Preissteigerung betroffen. Die können aufgrund der Preisänderung ihren Vertrag gemäß Punkt 3.5 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Stadtwerke ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist spätestens zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Änderung kündigen.

Andere Unternehmen geben die deutlichen Preissenkungen von der Strombörse an die Verbraucher weiter. Zum Beispiel Energis: Zum 1. März 2015 sinken die Preise in allen Tarifen um durchschnittlich ein Prozent, kündigt Unternehmenssprecher Michael L'huillier an. Der monatliche Grundpreis steige zwar um 0,63 Euro an, dafür sinke der Preis für verbrauchten Strom um 0,45 Cent pro Kilowattstunde. Die Anzahl ihrer Kunden in Sulzbach möchte Energis aus Wettbewerbsgründen nicht nennen. Das gilt auch für das Unternehmen Energie SaarLorLux. Marketingleiter Stefan Eichacker sagt zur Preisentwicklung: "Wir gehen davon aus, dass Kunden der Energie SaarLorLux ab dem 1. März 2015 von einer leichten Senkung des Strompreises profitieren werden." Wie die endgültigen Strompreise aussehen werden, könne man allerdings noch nicht sagen, weil die Netznutzungsentgelte der örtlichen Netzbetreiber erst im Januar 2015 feststünden.

"Die Netznutzungsentgelte der Stadtwerke Sulzbach fließen als Preisbestandteil in unsere Gesamtkalkulation ein. Die Höhe der Netznutzungsentgelte kann in manchen Versorgungsgebieten zu einer Strukturänderung des Strompreises führen", erklärt Eichacker. "Das bedeutet, dass sich der Fixkostenanteil erhöhen kann. Dennoch ist es durch unsere vorausschauende Beschaffungspolitik gelungen, Kostenvorteile zu erzielen, die wir an alle unsere Kunden weitergeben."

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StichwortIm Rahmen der Berichterstattung stellten wir die Frage, warum der angekündigte zweite Geschäftsführer, Wolfgang Müller , bisher nicht bei den Stadtwerken beschäftigt ist? Stadtwerke-Pressesprecher Elmar Müller erklärt: "Es gibt dazu keinen Stadtratsbeschluss. Die Besetzung mit einem zweiten Geschäftsführer wurde vom Rat abgelehnt." dla