Verschmiert, verdreckt, vergessen

Sulzbach. "Ein Bahnhof soll ja eigentlich eine Visitenkarte jeder Stadt sein", sagt Albert Stoll. Das sei aber beim Sulzbacher Bahnhof nicht der Fall, ergänzt der CDU-Politiker. Von außen sei das Bahnhofsgebäude zwar ansehnlich, aber innen sei es schmutzig und alles andere als eine gute Visitenkarte

 Von außen sieht der Bahnhof doch sehr manierlich aus. Fotos: ll

Von außen sieht der Bahnhof doch sehr manierlich aus. Fotos: ll

Sulzbach. "Ein Bahnhof soll ja eigentlich eine Visitenkarte jeder Stadt sein", sagt Albert Stoll. Das sei aber beim Sulzbacher Bahnhof nicht der Fall, ergänzt der CDU-Politiker. Von außen sei das Bahnhofsgebäude zwar ansehnlich, aber innen sei es schmutzig und alles andere als eine gute Visitenkarte. Stoll: "Für Gäste der Stadt, unter anderem Patienten des Krankenhauses und viele Berufspendler, bietet der zentrale Verkehrsknotenpunkt kein befriedigendes Bild." Der erste Eindruck, wenn ein Gast aus dem Zug steige, sei verheerend. Die Wände in dem großen Gebäude und an den Aufgängen zu den Gleisen seien mit Graffiti verschmiert. Überall sei es schmutzig. Die Gitter an der indirekten Beleuchtung in der großen Bahnhofshalle seien total verdreckt. Bereits vor zwei Jahren hatte sich Stoll an die Deutsche Bahn in Frankfurt gewandt und darum gebeten, die Situation zu verbessern. Einiges habe sich bereits getan, sagt Stoll bei einem Ortstermin. So gingen mittlerweile die Uhren am Gebäude und auf dem Bahnsteig wieder richtig. Auch habe Hartmut Fries, der Leiter des Bahnhofsmanagements in Saarbrücken Wort gehalten und auf dem Bahnsteig wieder brauchbare Sitze anbringen lassen. Zudem stehe dort jetzt auch eine vandalismussichere Tafel für die Fahrpläne. Bei einem Treffen in der vorigen Woche mit dem Bahnhofsmanager habe dieser zugesagt, dass alle Wände im Bahnhof gereinigt werden. Weiterhin soll nach Angaben von Fries im Rahmen von mittelfristigen Renovierungen (2010 bis 2012) der Bahnsteig um einige Zentimeter angehoben werden, um das Einsteigen in die Züge zu erleichtern. "Was uns neben der Sauberkeit sehr am Herzen liegt, ist die Sicherheit auf dem Gelände," sagt der Sulzbacher CDU-Chef Michael Adam. Deshalb strebe man - ähnlich wie in St. Wendel - eine so genannte Ordnungspartnerschaft zwischen Stadt, Bahn, Landes- und Bundespolizei an. Ziel sei es, dass das Hausrecht der Bahn auch auf die Polizei ausgedehnt werde. Dann könnten zudem Beamte der nahe gelegenen Polizei-Inspektion Sulzbach im Bahnhof Streife gehen. Der Sulzbacher Bahnhof wurde 1852 im Fachwerkstil erbaut. Er diente der Abfertigung von Güter- und Kohletransporten. 1905 wurde der Bau um ein Beamtenhaus, eine Bahnmeisterei und ein neues Empfangsgebäude erweitert. Früher gab es in Sulzbach drei Fahrkartenschalter sowie einen Schalter für Reisegepäck, Expressgut und Handgepäck. Die Schalter sind schon lange geschlossen. Fahrkarten spuckt ein Automat aus. Die letzte große Renovierung war 1999: Der Bahnhof wurde gestrichen, das Dach neu gedeckt, der Bodenbelag des Parkplatzes, die Eingangstüren sowie die Aufgänge zu den Bahnsteigen wurden überarbeitet. Heute um 17 Uhr tagt der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Sulzbacher Stadtrates im Festsaal des Rathauses. Auf Antrag der CDU wird auch über den Bahnhof und die Ordnungspartnerschaft diskutiert.

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