Sie stehen zusammen auf ,,den Brettern, die die Welt bedeuten" - und trotzdem sitzen sie täglich zwischen Mathe-Zahlen und Französisch-Vokabeln: 24 Schüler aller Klassenstufen bilden die Theater-AG der Gemeinschaftsschule Vopeliuspark in Sulzbach . Und seit Februar wächst die Theater-Begeisterung durch das Projekt "Kreative Praxis" des Kultusministeriums stetig weiter. Dabei probten, spielten und texteten die Schüler zusammen vier Wochen lang mit dem Saarbrücker Schauspiel-Profi Thomas Engel, bekannt durch TV-Produktionen wie "Großstadtrevier" (ARD ), "Schulz & Schulz" (ZDF ), "Wolffs Revier" (SAT.1), "Hinter Gittern" (RTL.

Zu Beginn des Projekts stellte sich Engel den Schülern vor und stand ihnen Rede und Antwort. Die Nachwuchs-Akteure waren begeistert und sehr wissbegierig und verlangten Autogramme. Schnell bemerkten die Schüler , dass Theaterspielen mehr ist, als in eine andere Rolle zu schlüpfen. "Sie lernten viel über sich selbst, über die Figuren, die sie darstellen sollen, und auch über die Theater-Theorie. Diese wirkte gar nicht so langweilig, wie Theorie sonst klingt", erklärt Lehrerin Nathalie Becker, die die Theater-AG leitet. Die jungen Schauspieler waren schnell in der Lage, seitenweise Texte auswendig zu lernen, ihre Stimme zu trainieren und so ihre Rollen lebendig werden zu lassen. Am Ende "opferten" alle bereitwilligt ihre Freizeit, um ihr Stück "Die Flimmers vor der Kiste" zu proben. Dabei geht es um eine Familie, die ständig zu Hause vor dem Fernseher sitzt und schon viereckige Augen hat. Dieses satirische Theaterstück zeigt anschaulich, wie sich das scheinbar immer gleiche Fernseh-Programm "in der Glotze" spiegelt.

Während des Workshops wurde Schauspiel-Profi Thomas Engel zum Multi-Unterstützer, half den Schülern als Regisseur, Bühnen- und Maskenbildner, Motivationscoach, achtete auf Disziplin, spielte immer wieder vor und beantwortete den ambitionierten Jungschauspielern alle Fragen. Dabei entstand eine sehr gute Zusammenarbeit, so dass die Schüler mit ihrer Lehrerin dem Projektende mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen fieberten. Nathalie Becker: "Die Arbeit machte solchen Spaß, dass die Zeit nur so verflog und alle traurig waren, dass die theaterintensiven Schulwochen nun vorbei waren. Aber die Motivation ist geweckt, das Stück noch vor den Sommerferien auf die Bühne zu bringen und Zuschauer damit zu erfreuen."