Und wieder steht er im Wasser

Sulzbach · Sulzbacher Gastronom hat zum dritten Mal gehöriges Pech

 Markus Parnitzke stand gestern mit Gummistiefeln im Keller seines Gasthauses. Nach dem Wassereinbruch gab es für ihn viel Arbeit. Foto: Thomas Seeber

Markus Parnitzke stand gestern mit Gummistiefeln im Keller seines Gasthauses. Nach dem Wassereinbruch gab es für ihn viel Arbeit. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Markus Parnitzke wundert gar nichts mehr. Denn schon mehrfach hat das, was man Schicksal nennen könnte, bei ihm zugeschlagen. Ziemlich gefasst steht der Wirt in seinem Gasthaus - vis à vis zur Stadtbibliothek. An die Tür zum Salzbrunnen-Carrée hat er gestern Vormittag ein Blatt Papier gehängt. Darauf steht, dass zwei Tage lang kein Ausschank möglich ist, und so ist das Lokal auch am heutigen Freitag noch geschlossen. Die Gäste werden um Verständnis gebeten.

Bei Markus Parnitzke war am Donnerstag die Sulzbacher Feuerwehr zu Besuch. Dienstlich wohlbemerkt, weil das Wasser kniehoch im Keller stand. Einsatzleiter Richard Plein kannte zu diesem Zeitpunkt den Grund des Malheurs noch nicht, doch die Stadtwerke waren alarmiert und drehten den Hahn zu. Derweil pumpten fleißige Wehrleute verlässlich die dunkle Unterwelt aus. Später war dann klar, dass sich ein Wasserrohrbruch in der Mühlenstraße ereignet hatte.

Das alles wäre nicht so tragisch, doch Parnitzke steht am Samstag ein großes Ereignis ins Haus. Dann wird auf Einladung der hiesigen Musikschule ein Wettbewerb für junge Pianisten aus Luxemburg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland über die Bühne gehen, und das Salzbrunnen-Carrée bewirtet die vielen Gäste vom frühen Morgen bis in den Abend hinein (wir berichteten). Insofern kommt dem Mann das Keller-Unglück höchst ungelegen. Denn dort unten hat er einiges an Equipment gelagert. Und er muss in der Zeit, in der er eigentlich das Event gründlich vorbereiten will, den Keller wieder in Ordnung bringen. Also hat der Wirt eine Etage tiefer ein paar Überstunden vor sich. Und dann geht oben, im Schankraum, die Arbeit munter weiter.

Betroffen von dem Wassereinbruch war gestern auch die Stadtbibliothek, die sich quasi den Keller teilt mit dem Carrée. Auch dort wurde der Strom abgestellt. Die Buchausleihe hatte sich damit erledigt. Wertvolle Werke wurden glücklicherweise nicht zerstört, wie Bibliotheksleiter Martin Degen im Gespräch mit der SZ erzählte, einige Bücher im Untergeschoss mussten aber dennoch dran glauben.

Doch zurück zu Gastronom Parnitzke und das, was man Schicksal nennt. Vergangenes Jahr war er betroffen von dem großen Hochwasser im Sommer, da sei, wie er gestern erzählte, ein zum Gasthaus gehöriges Warenlager ,,abgesoffen". Und vor zwei Jahren, ebenfalls im Sommer, verwüsteten Einbrecher das schmucke Lokal. Die Täter fanden bloß Gummibärchen und Zigaretten, hinterließen aber einen gehörigen Schaden. Sie rissen sämtliche Schubladen raus, wühlten sich durch alle Schränke und fluteten schließlich das Lokal. Zwei Tage musste der Wirt das Gasthaus schließen. Als Geschäftsmann, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht, glaubt er nicht an Hexen. Doch drei Mal Wasser in drei Jahren - da könnte man glatt an finstere Mächte denken. Insofern will Markus Parnitzke auch nicht unbedingt wissen, was ihm im nächsten Jahr blühen könnte.

Irgendwann muss aber auch mal Schluss sein. Zu wünschen wäre es ihm allemal.

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