Sulzbacher stehen zu ihrer Stadt

Sulzbach. In Windeseile hat SZ-Promoter Matthias Pfeiffer um 10 Uhr seinen Werbestand aufgebaut, einen Stapel Zeitungen und hübsche SZ-Geschenkartikel ausgelegt. Es dauert nicht lange, da kommen die ersten Sulzbacher für einen fröhlichen Plausch vorbei. Eine der ersten ist Karin Schaumlöffel mit Enkelkind Janus, 17 Monate alt

Sulzbach. In Windeseile hat SZ-Promoter Matthias Pfeiffer um 10 Uhr seinen Werbestand aufgebaut, einen Stapel Zeitungen und hübsche SZ-Geschenkartikel ausgelegt. Es dauert nicht lange, da kommen die ersten Sulzbacher für einen fröhlichen Plausch vorbei. Eine der ersten ist Karin Schaumlöffel mit Enkelkind Janus, 17 Monate alt. Seit 1955 lebt sie in Sulzbach, und was sie am meisten an der Stadt schätzt, ist, dass es hier nicht so anonym zugeht wie etwa in einer Großstadt. Allerdings würde sie sich über ein Mehr an Sauberkeit auf Straßen und Plätzen freuen. Hugo Schneider (74) lebt ebenfalls sehr gern in Sulzbach. Der ehemalige Bergmann hat "nix zu maulen", was seine Heimatstadt angeht. Er fühlt sich mit Sulzbach stark verbunden. Sehr ähnlich geht es auch Hartmut Groß (61). Er, Altenwalder Ureinwohner und Herausgeber des Heimatblättchens "Der Sulzer", lobt die Erholung, die man als Sulzbacher vor der Haustür findet, so etwa auch im Ruhbachtal. Im Übrigen freut er sich, dass hier quasi jeder jeden kennt. Von Sulzbach weg? Das kommt für Hartmut Groß nicht in Frage. Mit folgenden Worten verlässt er uns, der langjährige SZ-Leser: "Ohne Zeitung ist man tot." Auch Waltraud Trauthwein, ehrenamtlich bei der Awo engagiert, "will nicht mehr weg". Mit Enkelkind Ronja Walburga (6) ist sie unterwegs. Derweil macht Edwin Zimmer (69) aus Quierschied in Sulzbach einige Besorgungen. Er würde sich freuen, wenn das Image von Sulzbach noch mehr aufgewertet würde. Auch Hermann Henschel schaut am SZ-Stand vorbei. "Ich bin hier geboren, bin hier aufgewachsen und habe hier den größten Teil meines Berufslebens verbracht. Nie wollte ich weg." Mit diesen Worten beschreibt er die große Liebe zu seinem Heimatort Altenwald. "Ich wohnte mit meinen Eltern und zwei Geschwistern in meiner Jugendzeit in der Grubensiedlung In der Hell. Trotz des Krieges hatte ich eine schöne Jugendzeit", blickt er zurück. Die 45 Jahre seines Berufslebens arbeitete der heute 74-Jährige in Sulzbach und Altenwald. Die letzten 30 Jahre bis zu seiner Pensionierung 1994 war er bei den Stadtwerken Sulzbach beschäftigt. Seit ein paar Jahren macht Henschel beim Team der Altenwalder Dorf-Geschichte mit. "Wir bringen jedes Jahr einen Dorfkalender heraus, organisieren bei Veranstaltungen rund um Sulzbach Bilderausstellungen zu unserer Dorfgeschichte", erzählt er. Auch seiner Frau Helga gefalle es immer noch richtig gut in Sulzbach, Altenwald und Umgebung, betont Hermann Henschel. Paul Kirchner wohnt in Schnappach, "dem besten Stadtteil", wie er lachend sagt. In Schnappach gefällt es ihm, in der Sulzbacher Innenstadt möchte er nicht leben. Dort sei es ihm zu schmutzig. Kirchner: "Wenn jeder vor der eigenen Haustür kehren würde, wäre es sauberer." Die Diskussion um den Bau einer Turnhalle an der Mellinschule beschäftigt auch den 61-Jährigen: "Die Turnhalle ist immens wichtig. Sie muss her, zumal sie großzügig bezuschusst wird", meint Kirchner. "Ich bin hundertprozentig dafür, dass die Turnhalle gebaut wird", sagt Michael Mathieu und ergänzt: "Es ich wichtig, dass sich die Kinder bewegen und so auch Aggressionen abbauen können." Der 57 Jahre alte Mathieu ist waschechter Sulzbacher. Daher tut es ihm "im Herzen weh, wenn ich sehe, wie die Stadt kommen gelassen hat". Dennoch denkt der Bäckermeister nicht daran, seine Heimat zu verlassen. Mathieu: "Ich bin mit Sulzbach verwachsen und gehe hier nicht mehr weg."

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