Sulzbacher Heißluftballon-Pilot vertritt das Saarland am Tegernsee
Sulzbach · Ein junger Mann aus Sulzbach-Neuweiler freut sich auf den Tegernsee in Bayern. Denn dort startet er als einer von zwei Ballönern aus dem Saarland bei dem dortigen Montgolfiade genannten Wettbewerb.
Sie fliegen nicht, sie fahren. Und wenn sie es tun, dann sind sie glücklich. Um sie herum ein ungehinderter Panoramablick, Lautlosigkeit und prächtige Landschaften. Natur pur, die ihnen zu Füßen liegt.
Alles begann mit den Gebrüdern Joseph Michel und Jacques Etienne Montgolfier. Sie experimentierten im 18. Jahrhundert so lange herum, bis sie es verantworten konnten, Menschen in einem Heißluftballon auf die Reise zu schicken. Und so haben sich auch heute noch viele ihrer Jünger diesem Hobby verschrieben, dessen Einzigartigkeit nur der begreifen kann, der selbst mal in den Korb geklettert ist und den Aufstieg ersehnte.
Diese Woche hat der Ballöner Felix Morgenstern aus Neuweiler der SZ-Redaktion einen Besuch abgestattet. Der 23-Jährige wird Ende Januar in Richtung Bayern aufbrechen. Dort nämlich findet die 16. Tegernseer Tal Montgolfiade statt - mit Piloten aus ganz Deutschland. Felix Morgenstern von der St. Ingberter Ballonsportgruppe A.Li.Be.Bi und der Bexbacher Richard Kleinbauer vom HSK-Ballonteam Lebach vertreten bei diesem Wettbewerb das Saarland. A.Li.Be.Bi heißt übrigens "Am liebsten Becker Bier ". Denn mit der damals in St. Ingbert ansässigen Brauerei und ihrem 100-jährigen Bestehen fing alles an.
Bereits im Alter von drei Jahren hat Felix Morgenstern das Ballonfahren entdeckt. Denn nahezu die gesamte Familie schwört auf den Heißluft-Trip. Großvater Klaus Morgenstern, heute 73 Jahre alt, begann in St. Ingbert vor mehr als 35 Jahren als Pilot und "infizierte" mit viel Begeisterung seinen Nachwuchs, vor allem die Söhne Christian und Thomas. Und nun ist - in der dritten Generation - auch Enkelkind Felix mit an Bord. Im Alter von 17 Jahren absolvierte der heutige Mitarbeiter einer Saarbrücker Druckerei seinen Pilotenschein, für den man ein Jahr und mehr an breit gefächerter Ausbildung einkalkulieren muss. Und da dieses Hobby ziemlich kostspielig ist, ist Sponsoring ein nicht unwichtiges Thema. Demzufolge fährt nicht nur das A.Li.Be.Bi.-Team mit den Aufschriften bekannter Unternehmen auf seinen Ballonhüllen durch die Lande.
Wer zum ersten Mal eine Ballonfahrt absolviert, der wird feierlich getauft - mit "Feuer und Wasser ", wie es dazu heißt. Demgemäß hat man dem Kleinkind aus der Morgenstern-Familie den Namen "Prinz Felix von Habenix" verpasst. Auch die Chronistin hat sich vor mehr als 30 Jahren bei Klaus Morgenstern dieser Prozedur unterzogen. Erst zündete man ihr in Selbach (Kreis St. Wendel) nach altem Brauch ein Büschel Haare an, um diese dann geschwind mit einem Krug Bier (ist ja auch Wasser drin) zu löschen. Dann händigte man ihr eine Urkunde aus, die den Adelstitel preisgab: "Freifrau Michèle von und über dem Hochwald".
ballonfahren-alibebi.de
tegernsee.com
montgolfiade.de
Zum Thema:
Bei der Montgolfiade am Tegernsee (29. Januar bis 7. Februar) mit großem Rahmenprogramm steigen Ballonteams aus ganz Deutschland auf. Das abgehobene Erlebnis der Stille hoch über dem See bleibt nicht nur den Besitzern vorbehalten. Denn ab 215 Euro kann man sich für eine Fahrt einmieten. Erwartet werden bei dem Ereignis rund 20 Heißluftballons in ausgefallenen Formen und Farben sowie Luftschiffe. mh