Sulzbacher erneuern Bündnis gegen Gewalt

Sulzbach. Es war im Jahr 2000, als im Sulzbacher Stadtrat einstimmig eine Resolution "gegen jeglichen Terror, Gewalt, Rassismus und für mehr Demokratie und mehr Toleranz in unserer Gesellschaft" verabschiedet wurde. Viele gesellschaftliche Gruppen schlossen sich der Resolution an. Diese Art gesellschaftliches Bündnis wurde am Sonntagabend im Salzbrunnenhaus erneuert

Sulzbach. Es war im Jahr 2000, als im Sulzbacher Stadtrat einstimmig eine Resolution "gegen jeglichen Terror, Gewalt, Rassismus und für mehr Demokratie und mehr Toleranz in unserer Gesellschaft" verabschiedet wurde. Viele gesellschaftliche Gruppen schlossen sich der Resolution an. Diese Art gesellschaftliches Bündnis wurde am Sonntagabend im Salzbrunnenhaus erneuert. "Intoleranz, Rassismus und Gewalt dürfen in Sulzbach keine Chance mehr haben", betonte Rosemarie Moog (Foto: mis), die Vorsitzende des DGB-Ortsverbandes Sulzbach. Mit den Sulzbacher Jusos, der Arbeiterwohlfahrt Sulzbach-Hühnerfeld und der Stadt hatte der DGB-Ortsverband zur Erneuerung des Bündnisses eingeladen. Das Motto lautete: "Wohin gehst du, Sulzbach? Gegen das Vergessen! Mut gegen Gewalt!" Das sei sicherlich eine provokante Fragestellung, gab Rosemarie Moog zu, betonte aber: "Wir wollten damit auch zum Nachdenken anregen." Im interkulturellen Bereich, also im täglichen Zusammenleben der Sulzbacher Bürger mit Migranten, sei viel Positives passiert in den vergangenen Jahren, stellte Moog fest. Sie erinnerte an die Aktivitäten der Projektgruppe Interkultur, beispielsweise das interkulturelle Frühstück, an die Aktivitäten des Ausländerbeirates oder der türkischen Gemeinde und an den geplanten Aufbau eines Hauses der Kulturen. Aber: Dort wo Licht sei, gebe es auch Schatten. So gebe es in Sulzbach viel Vandalismus, eine hohe Arbeitslosigkeit und zu wenige Freizeitangebote für Jugendliche. Nach Ansicht von Moog ist das ein guter Nährboden für rechtsextremistische Gruppen wie die NPD. Dazu komme der Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde bei den kommenden Kommunalwahlen. Rosemarie Moog: "Wir müssen verhindern, dass die NPD in die Kommunalparlamente einzieht." Da müssten alle gesellschaftlichen Gruppierungen mitwirken. Wie aggressiv die NPD Werbung mache, habe sie beim Frauentag im März dieses Jahres in Sulzbach selbst erfahren. Das und die Tatsache, dass die NPD bei den letzten Landtagswahlen in Sulzbach über fünf Prozent bekommen habe, sei für sie ausschlaggebend gewesen, das Bündnis zu erneuern, so Moog. "Wir brauchen mutige Frauen und Männer in unserer Stadt, die mahnend und protestierend ihre Stimmen erheben, wenn sich mal wieder Unverbesserliche und Unbelehrbare mit ihren friedensschädigenden und menschenverachtenden Parolen zu Wort melden", betonte Sulzbachs Bürgermeister Hans-Werner Zimmer und trug sich als Erster in die Unterschriftenliste zur Erneuerung des Bündnisses ein. Knapp 70 Bürger waren ins Salzbrunnenhaus gekommen. Catrin Broh, die Sulzbacher Juso-Vorsitzende, war überrascht von der guten Resonanz. Man habe bewusst den 12. Oktober für die Erneuerung des Bündnisses gewählt, sagte Broh: "Genau vor 65 Jahren ist der Widerstandskämpfer Willi Graf in München-Stadelheim hingerichtet worden."

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