Lichter gehen schon lange früher aus Sulzbach in der Energiekrise – wie die Stadtverwaltung Strom sparen will

Sulzbach · Bis zu 50 Prozent Strom sparen durch Straßenbeleuchtung mit LED-Leuchten: In Sulzbach passiert das bereits seit 2009. Dort wird ein Teil der Laternen zudem nachts abgeschaltet. Weitere Maßnahmen sind geplant.

In vielen Sulzbacher Vierteln wird jede zweite Straßenlampe nachts abgeschaltet. Zum Beispiel in der Hühnerfelder Straße im Stadtteil Altenwald.

In vielen Sulzbacher Vierteln wird jede zweite Straßenlampe nachts abgeschaltet. Zum Beispiel in der Hühnerfelder Straße im Stadtteil Altenwald.

Foto: Heiko Lehmann

Die Städte und Kommunen im Regionalverband Saarbrücken überschlagen sich zur Zeit fast, wenn es um das Umrüsten auf Leuchtdioden (LED) geht. Gefördert vom Land, werden so gut wie überall alte und zu viel Energie fressende Leuchten in Straßen und auf öffentlichen Plätzen in die deutlich weniger Energie verbrauchenden LED-Leuchten getauscht.

Sulzbach: So viel wird durch energiesparende Leuchtmittel gespart

Die Sulzbacher stellen bereits seit dem Jahr 2006 auf moderne Lampen und seit 2009 auf energiesparende Leuchtmittel um. „Wir haben damit schon angefangen, als es noch gar keine Förderung dafür gab. Wir haben ausgerechnet, dass wir dadurch deutlich weniger Energie verbrauchen und somit langfristig auch weniger Kosten haben. Wir machen die Umrüstungen meistens im Zuge von Sanierungen in den Straßen“, erklärt Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam (CDU).

Die Stadt Sulzbach teilt mit, dass – Stand 30. August 2022 – 1625 von insgesamt 2897 öffentlichen Leuchten auf LED umgestellt wurden und dass das Einsparpotential je nach Leuchtentyp und Leuchtmittelart bei rund 50 Prozent liegt. „Bei einem einfachen Leuchtmitteltausch liegen die Kosten bei etwa 150 bis 200 Euro pro Leuchte. Wird der gesamte Leuchtenkopf ausgetauscht, bei etwa 400 Euro. Montagekosten sind bei den Angaben mit eingerechnet“, so die Stadt Sulzbach.

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Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Reduzierte Nachtbeleuchtung spart zusätzlich Energie

Eine weitere außergewöhnliche Maßnahme zum Energiesparen läuft in Sulzbach schon seit zehn Jahren. Seit dem Jahr 2012 gibt es die sogenannte Halbnachtschaltung. In vielen Straßenabschnitten in allen Stadtteilen von Sulzbach wird jede Nacht zwischen 23 und 5 Uhr jede zweite Straßenlampe ausgeschaltet. Lampen, die ausgeschaltet werden, sind mit einer Banderole gekennzeichnet. Zum Beispiel in der Hühnerfelder Straße in Altenwald. „Daran haben wir uns längst gewöhnt, und man empfindet es nicht als zu dunkel“, sagt eine Anwohnerin. Ein Anwohner sagt. „Ich bin zu alt, ich kriege das gar nicht mit. Ich gehe ab 21 Uhr gar nicht mehr vor die Tür.“

Eine Zählung der Stadt Sulzbach im Jahr 2021 hat ergeben, dass bereits 199 Straßenabschnitte auf die Halbnachtschaltung umgestellt worden sind. Der Stadtrat der Stadt Sulzbach hat am 18. März 2021 den Beschluss des Ausschusses für Finanzen und allgemeine Angelegenheiten vom 16. März 2021 bekräftigt, die bereits 2012 begonnene Umsetzung der Halbnachtschaltung fortzuführen. „Im Jahr 2021 haben die Stadtwerke mitgeteilt, dass durch die Halbnachtschaltung in 199 Straßen 128.757 kWh Strom pro Jahr eingespart werden. Der Stadtrat hat auch schon entschieden, das Erfolgsprojekt fortzusetzen“, sagt Bürgermeister Michael Adam.

Sulzbacher Stadtverwaltung will in der Energiekrise schneller reagieren können

Am 7. Juli 2022 hat die Stadtverwaltung zudem einen eigenen Ausschuss mit den Themen Versorgungssicherheit, Energievorsorge und Zukunftsmaßnahmen vorgeschlagen, dem der Stadtrat gefolgt ist, um in der Energiekrise schneller reagieren zu können. Im Ausschuss hat die Verwaltung die Bereiche vorgestellt, in denen kurzfristig, mittelfristig und langfristig angesetzt werden muss, um Energie zu sparen. Dazu zählen: Warmwasserbereitung, Reduktion der Außenbeleuchtung, Absenkung der Innenraumtemperatur bis zur Grenze der Verordnung, Reduktion der Temperatur in städtischen Wohnungen und Gebäuden bis zur Grenze der Verordnung.

„Die kurzfristigen Maßnahmen, wie Warmwasserbereitung und Außenbeleuchtung sind bereits angegangen worden. Bei den mittelfristigen und langfristigen Maßnahmen Bedarf es bei verschiedenen Punkten wie beispielsweise bei der Überprüfung der Heizung und der Installation von Regeltechnik die Zustimmung des Stadtrates, da es sich dabei auch um finanzielle Aspekte handelt“, so Michael Adam.

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