Kutsche Standesgemäßes Gefährt fürs Prinzenpaar

Neuweiler · In mühevoller Kleinarbeit restaurieren drei Männer eine Kutsche aus Frankreich für den Umzug.

 Peter Meyer (l.) und Markus Hartung bei der Arbeit.

Peter Meyer (l.) und Markus Hartung bei der Arbeit.

Foto: BeckerBredel

Sie ist weiß und steht im Keller: die Kutsche von Markus Hartung (49), die er gerade mit Freunden saniert, damit an Rosenmontag das Kinderprinzenpaar des KGC Herrensohr standesgemäß zum Umzug rollen kann. Einziger Haken: der Keller hat nur eine kleine Tür, rausfahren kann die Kutsche schon mal nicht. „Wir werden sie nochmal zerlegen und in Herrensohr neu aufbauen“, schmunzelt Hartung. In Einzelteilen sei die Kutsche ohnehin am besten zu transportieren. 2012 hat er sie in Frankreich gekauft, seine Frau Sibylle erinnert sich genau: „Ich wollte eigentlich einen Sattel kaufen. Dann sah ich auf dem Hof die Kutsche. Wir kauften die Kutsche und bekamen den Sattel kostenlos dazu“, erzählt sie. Die Kutsche sollte restauriert werden und mit Blumenschmuck im Vorgarten Platz finden. Dann kam den beiden aktiven Karnevalisten, deren Tochter auch in der Garde tanzt, die Idee, ein Gefährt für das Prinzenpaar zu schaffen. Der Verein stimmte zu, Hartung machte sich mit Freunden an die Arbeit. Hunderte Stunden haben sie schon geleistet.

Peter Meyer, Pensionär von Halberg Guss und Hartungs Berufsfeuerwehrkollege Sascha Künzer stecken viel Freizeit in das Projekt. Das Metall-Fahrgestell wurde komplett abgestrahlt und verzinkt, die Räder bekommen neue Segmente, die Polster werden erneuert, das Holz aufgearbeitet. „An dieser Kutsche nagte nicht ein Holzwurm, es müssen Hunderte gewesen sein“, sagt Hartung. Sie sei zwar noch gerollt, als er sie erworben habe, doch eine Sanierung sei dringend nötig gewesen. Zur Faasend wird die Kutsche mit Manneskraft gezogen, Pferde werden nicht zum Einsatz kommen. „Wir sind guter Dinge, dass wir zum Stichtag fertig werden – auch wenn es noch viel zu tun gibt“, so Hartung. Zu den Umzügen soll das Kinderprinzenpaar aus Kaltnaggisch nicht laufen müssen. Auf der weißen Kutsche geht’s dann durch den Ort – das ist fest versprochen.

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