Sozialkaufhaus droht Schließung

Sulzbach · Dem Sozialkaufhaus in Sulzbach droht die Schließung zum 31. Dezember. Die Bitte zur Bezuschussung durch die Stadt wurde im Rat abgelehnt. Im Haushalt fehlen die notwendigen Mittel, so die Stadträte.

Das Sozialkaufhaus in Sulzbach könnte bis zum 31. Dezember schließen. Ein Antrag bei der Stadt zur Bezuschussung der Einrichtung ist am Donnerstagabend einstimmig im Stadtrat abgelehnt worden. Bereits in der Vorberatung im Finanzausschuss der Stadt zeichnete sich dieses Ergebnis ab.

Als Vertreterin des Diakonischen Werks an der Saar sprach in der Sitzung Astrid Klein-Nalbach zu den Räten: "Die arbeitsmarktpolitischen Mittel fehlen. Das Sozialkaufhaus kann nur mit städtischen Zuschüssen überleben." Sie erinnerte an die 30 Langzeitarbeitslosen, die in der Einrichtung eine sinnvolle Beschäftigung gefunden hätten, und sie appellierte an die Bereitschaft der Räte, noch mal alle Möglichkeiten auszuloten, um dem Sozialkaufhaus zu helfen. Sonst drohe das Ende der Einrichtung zum 31. Dezember dieses Jahres.

20 000 Euro würden laut Antrag in diesem Jahr für das Sozialkaufhaus an städtischen Zuschüssen gebraucht, 40 000 in 2016. "Die steigenden Beträge haben wir einfach nicht in unserem Haushalt", argumentierte Alfred Herr (CDU ). Eine Einschätzung, die auch die übrigen Räte teilten. So etwa Holger Kirsch (SPD ): "Es ist kein Spielraum mehr im Haushalt", oder Bernd Schlachter (Freie Wähler ): "20 000 Euro in diesem, 40 000 Euro im Folgejahr. Das geht einfach nicht." Monique Broquard (Die Linke ) bedauerte: "Die Mittel für soziale Arbeit sind total abgeschöpft. So leid es uns tut, wir können den Antrag nicht unterstützen." Bürgermeister Michael Adam erklärte gegenüber der Vertreterin des Diakonischen Werks: "Es ist auch eine Frage der Gleichbehandlung aller Träger. Wir bedauern, wenn das Sozialkaufhaus schließen muss, doch es ist eine wirtschaftliche Entscheidung, die sie treffen müssen." Eine Schließung könnte jetzt nur noch abgewandt werden, falls neue arbeitsmarktpolitische Programme beispielsweise vom Bund eingerichtet werden. Der Wegfall der Förderung der Ein-Euro-Jobber hatte zur Misere im Sozialkaufhaus geführt (wir berichteten, SZ vom 18. April).

Allein beim Diakonischen Werk an der Saar sind so binnen eines Jahres 74 Arbeitsplätze zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen weggefallen, erklärte bereits im April Helmut Paulus, Pressesprecher des Diakonischen Werks.

Bereits 2012 wurde es schon mal eng um das Sulzbacher Sozialkaufhaus. Damals ging es um 20 000 Euro , kurz darauf für 2013 um 25 000 Euro . Bereits damals lehnten die Stadträte mit Blick auf die Haushaltslage die Bitte des Diakonischen Werks ab.

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